40 Jahre Frauenbund: Festlicher Gottesdienst

 

Das Gotteshaus war festlich mit Blumen geschmückt, vor der Kirche St. Georg stellten sich Taferlbub, Kinder und Frauenbund für den Einzug in die Kirche auf, während drinnen noch der Rosenkranz gebetet wurde. Mit einem besonders feierlichen Gottesdienst startete am Sonntagvormittag die Jubiläumsfeierlichkeit zum 40-jährigen Bestehen des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), Zweigverein Großköllnbach.

Alsdann zogen Ministranten, die drei Geistlichen und die Frauen ein in das Gotteshaus, begleitet von Ehrengästen und Männerverein. Vor 40 Jahren wurde in Großköllnbach der KDFB gegründet, sagte Vorsitzende Rita Schmaderer am Beginn der heiligen Messe. Seitdem hat sich viel getan, es wurde geholfen, gefeiert, gebetet und auch weitergebildet. Viel Gutes haben die Frauen in den vier Jahrzehnten bewirken können vor Ort und für die Pfarrgemeinde. Und man habe viel Freude und Zusammenhalt erleben dürfen, das bezeugte auch Pfarrer Jürgen Josef Eckl. So war auch das Motto der Feierlichkeiten „Freude und Dank“, so stand es auf der Frauenbund-Kerze, die für dieses Jubiläum gestiftet worden war.

Pfarrer Eckl begrüßte seine beiden Konzelebranten Pater Dr. Jakob Seitz vom Prämonstratenserorden im Kloster Windberg, Bezirksbeirat des Frauenbundes, sowie Diakon Werner Aigner, Bezirksbeirat des KDFB und Geistlicher Beirat. Die Teilnahme zeige auch die Wertschätzung der Diözese Regensburg, sagte er erfreut.

Besonders festlich wurde dieser Gottesdienst ausgestaltet, musikalisch durch Kirchenmusikerin Anna Roider und den gemischten Chor, aber auch mit Lesungen und Fürbitten durch die Mitglieder des Frauenbundes. „Für wen halten mich die Menschen?“, mit dieser Frage Jesu an Petrus aus dem Evangelium leitete Pater Jakob seine Predigt über. Für wen oder was halten die Menschen den Frauenbund? Da gebe es wohl eine Palette an Klischees und Vorurteilen. Kuchenbäckerinnen und Kaffeekocherinnen oder gar katholische Edelemanzen? Den einen sei der Frauenbund vielleicht zu katholisch, den anderen zu politisch.

„Ich hoffe, es waren keine perfekten Jahre für Sie“, sagte der Geistliche hintergründig provokativ, er verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, es seien Jahre der Höhen und Tiefen gewesen, das wäre ganz normal. Die Frauen hätten den Bund mit Herzblut und Leidenschaft geführt, hätten still und leise gewirkt, „sie haben über den Tellerrand hinausgeschaut und sich für die Sache der Frauen engagiert.“ Er dankte den Mitgliedern für die Solidarität mit Menschen in Not und bekräftigte, die Arbeit sei noch lange nicht erledigt.

Noch immer müssten Frauen mehr leisten für die selbe Anerkennung, Gleichwertigkeit sei noch nicht erreicht. Er ermunterte die Frauen zu leben und zu handeln aus der Liebe heraus, die „uns von Gott ohne Bedingung geschenkt ist“. Katholisch, das bedeute allumfassend. „Der Frauenbund ist allumfassend“, so Pater Jakob. Der Verein sei für alle Frauen gedacht, sei weltoffen im besten Sinne. „Schenken Sie weiterhin Menschlichkeit, Herzlichkeit, Aufmerksamkeit und Dankbarkeit!“ Zur provokativen Feststellung eingangs seiner Predigt löste Pater Jakob auf: „Es muss nicht alles perfekt sein, es reicht, wenn es barmherzig geschieht!“

Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht, dabei wurden die Namen der Verstorbenen der letzten 15 Jahre verlesen, der weiteren verstorbenen Mitglieder war bereits zum 25-jährigen Jubiläum gedacht worden, auch ihre Namen wurden wieder in Erinnerung gerufen.

Die Fürbitten wurden vorgetragen mit Gaben zum Altar. Da wurden Blumen und Kräuter gebracht als Symbol für die Schönheit der Natur für Maria, die Mutter und Fürsprecherin. Das Gebetsbuch und der Rosenkranz symbolisieren das Gebet der christlichen Gemeinschaft, in der die Frauen immer wieder neu die Nähe Gottes erfahren dürfen, ja sogar weltweit, beim Frauengebetstag, bei welchem sich der KDFB einmal im Jahr mit Frauen aller Konfessionen auf der ganzen Welt verbindet.

Der Kreisel als Gabe sollte das Zeichen sein für die vielen Aktivitäten im Jahreskreis, denn die Frauen bringen etwas in Bewegung und tragen Veranstaltungen. Das blaue Halstuch des KDFB ist das Kennzeichen der Frauen und wird getragen bei freudigen und traurigen Anlässen und zeigt die Zusammengehörigkeit. Die Frauenbund-Kerze schließlich soll Licht und Wärme spenden. „Wo wir füreinander da sind, wird es hell“. Und schließlich wurden Brot und Wein als Zeichen des Lebens zum Altar gebracht, mit dem gemeinsamen Mahl werde man gestärkt durch Gottes Nähe. Beim Auszug aus der Kirche wartete bereits eine kleine Überraschung: die Mutter-Kind-Gruppe stand mit farbenfrohen Sonnenblumen Spalier für die Damen des Frauenbundes.

(Bericht und Fotos: Melis)
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