Neues HLF 20 der FFW Pilsting erhielt kirchlichen Segen

Ein großer Tag war es für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Pilsting, aber auch für die ganze Marktgemeinde: am Samstag wurde das neue, zum Anlass herausgeputzte und liebevoll geschmückte HLF20 der Wehr Pilsting gesegnet. Pfarrer Jürgen Josef Eckl nahm die Segnung vor dem Feuerwehrgerätehaus im Beisein der Pilstinger Florianijünger, zahlreichen Gästen aus dem Feuerwehrwesen, der Politik und vielen, vielen Kameraden der umliegenden Wehren vor.

Der Segnung ging ein Gottesdienst in der Pfarrkirche Pilsting voraus, zelebriert von Pfarrer Jürgen Josef Eckl und Konzelebrant Pater Anish Jacob. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von „Jim Knopf und die Kesselheizer“. Bei seiner Predigt ging Pfarrer Eckl besonders auf die zehn Gebote ein, die notwendig für das gesellschaftliche Zusammenleben seien. Jedoch seien die Gebote meist verkürzt dargestellt. „Die frohe Botschaft geht verloren“, sagte er. Im Original gebe es kein „muss“, es seien, die „Sätze von Freiheit und Treue“ sprächen und Hilfen, die ein glückliches Leben bringen sollen.


Im Anschluss an den Gottesdienst wurde in einem langen Zug zum Feuerwehrgerätehaus gezogen. Voran die Fahne der Wehr Pilsting, die Musiker, Ministranten und Geistlichen, mit Politik und zahlreichen Gästen.

Bei der Segnung wurde um den Schutz Gottes für das Einsatzfahrzeug gebeten. Normalerweise würde er eine Christophorus-Medaille überreichen, so Pfarrer Eckl. In diesem besonderen Fall aber habe er sich für eine Floriani-Medaille entschieden. Diese überreichte er Kommandant Räder in der Hoffnung, dass sie ihren Platz im Einsatzfahrzeug finden wird.

Die Segnung vollzog Pfarrer Jürgen Eckl noch vor dem Feuerwehrhaus, doch zur Feierstunde mit Grußworten und Schlüsselübergabe bat Kommandant Stefan Räder die Gäste eiligst in das Gebäude angesichts der noch immer niedrigen Temperaturen.

Dort begrüßte Kommandant Räder anderen Landrat Heinrich Trapp, die beiden Bürgermeister Josef Hopfensperger und seinen Stellvertreter Martin Hiergeist, zahlreiche Mitglieder des Marktgemeinderats sowie Kreisbrandrat Josef Kramhöller, Kreisbrandinspektor Dionys Härtl, die anwesenden Kreisbrandmeister sowie die Kommandanten und Kameraden der zahlreich vertretenen Wehren. Landrat Heinrich Trapp war sichtlich erfreut über diesen festlichen Anlass. Man dürfe das Geld nicht an schauen, wenn es um den Feuerschutz gehe, so der Landkreis-Chef. Auch muss die Feuerwehr immer öfters zur technischen Hilfeleistung ausrücken. Das Fahrzeug habe fast eine halbe Million Euro gekostet, so viel wie ein Einfamilienhaus, wo bei Küche und Bad nicht gespart wurde. Die Anschaffung sei „unendlich wichtig, denn draußen vor Ort braucht es diese Gerätschaften.“ Die Kameraden seien für alle Eventualitäten ausgebildet. Welche technische Ausstattung solch ein FFW-Fahrzeug brauche, sei oft genauso schwierig, als wenn ein Haus geplant werde, stellte er fest.

Auch auf das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr ging Trapp ein: dies sei nicht selbstverständlich sagte er mit Blick auf andere europäische Staaten und schilderte dies am Beispiel Polens, wo der Landkreis eine Partnerschaft pflegt. Dorthin wurden fünf ausgemusterte Feuerwehrfahrzeuge geliefert, inzwischen lassen sich immer mehr Freiwillige ausbilden und engagierten sich ebenfalls in der Feuerwehr. Doch in vielen Ländern sei die Tradition der Freiwilligen Feuerwehr nicht vorhanden.

Bürgermeister Josef Hopfensperger bezeichnete es als besonderen Tag sowohl für die FFW Pilsting, als auch die Marktgemeinde, dass das Löschgruppenfahrzeug HLF 20 offiziell übergeben und gesegnet wurde. Richtig und notwendig sei die Beschaffung gewesen, denn für die vielfältigen Aufgaben „brauchen unsere Feuerwehren entsprechende Fahrzeuge“ mit Blick auf das immer größer werdende Einsatzspektrum um die Autobahn A 92 und Bundesstraße B 20, auf Staats- und Kreisstraßen sowie in den Industrie- und Gewerbegebieten. Er dankte allen, die bei der Beschaffung mitwirkten, angefangen vom Gemeinderat über die Verwaltung bis hin zu den FFW-Kameraden, die sich mit der Ausstattung des HLF 20 in vielen freiwilligen Arbeitsstunden beschäftigt hatten.

Technische Details schilderte Kommandant Räder den Gästen. Er erinnerte sich dabei an den bewegenden Empfang am 6. Dezember letzten Jahres mit über 100 Beteiligten, als das HLF in Pilsting eintraf. Das Fahrzeug auf einem MAN-Fahrgestell hat einen Aufbau Rosenbauer AT 3. Seilwinde, Stromerzeuger und Atemschutzgeräte sind vorhanden. Es hat einen 2.000 Liter Wassertank und fasst 125 Liter Schaummittel. Rettungsplattform, Rüstsatz und Mehrgasmessgerät gehören ebenso zum Ausstattungsumfang wie Wärmebildkamera, Gullydichtkissen oder Defibrilator. Vor allem im Hinblick auf vergangene Verkehrsunfälle wurde das Fahrzeug bedarfsgerecht ausgerüstet. Er lud die Gäste ein, nach dem offiziellen Teil das HLF 20 auch selbst zu erkunden und bestaunen.

Kreisbrandrat Josef Kramhöller attestierte dem Bürgermeister Fachkenntnisse, ist Hopfensperger doch Ehrenkreisbrandrat. Somit konnte qualifiziert darauf eingegangen werden, welche Aufgaben mit dem Fahrzeug bewerkstelligt werden sollen. Eine solche Neubeschaffung sei fast eine Doktorarbeit, das Kfz muss komplett auf die Aufgaben abgestimmt sein. Dazu müssen die Feuerwehrkameraden die geballte Technik auch bedienen können, „viel Ausbildung und Übung hängt daran“, sagte Kramhöller. Er wünschte den Kameraden, dass sie „alle immer gesund heimkommen.“

Schließlich überreichte Hans De Vigneux von der Firma Rosenbauer den symbolischen Schlüssel an Bürgermeister Josef Hopfensperger und der gab ihn umgehend an den Kommandanten weiter. Nach dem offiziellen Teil wurde den Gästen ein Essen serviert, die Musikkapelle Jim Knopf und die Kesselheizer spielte schneidig auf. Draußen vor dem Feuerwehrhaus wurde rege davon Gebrauch gemacht, das neue Fahrzeug zu inspizieren.

(Fotos/Text: Melis)
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