Am späten Samstagnachmittag wurde die Floriani-Messe im Pfarrhof in Pilsting unter freiem Himmel gefeiert – das Wetter dafür war perfekt. Uniformierte Vertreter der Wehren Pilsting, Waibling/Parnkofen, Harburg und Ganacker hatten sich samt flankierender Fahnenabordnung zur Mitfeier der Heiligen Messe eingefunden. Die Freiwillige Feuerwehr Pilsting hatte sich vorab um die Bestuhlung gekümmert, an den Eingängen wurde – wie bei einem Gottesdienst in der Kirche mittlerweile üblich – streng auf Desinfektion geachtet und natürlich waren Masken das nötige Accessoire, um am Gottesdienst teilnehmen zu können. Auch Bürgermeister Martin Hiergeist, sein Stellvertreter Hans Weichselgartner sowie die Altbürgermeister Josef Hopfensperger und Josef Maierhofer nahmen an der Heiligen Messe teil. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Willi Gabler.

Einander mit Achtung, Respekt und Nächstenliebe begegnen, das ist die christliche Kernbotschaft, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl in seiner Predigt zum Florianitag. Die Kernbotschaft, die Liebe, ist seit 2000 Jahren dieselbe. „Sie ist kein bisschen unmodern geworden“, betonte er, „sie ist das Bleibende und das immer Gültige.“ Auch der heilige Florian, der Patron der Feuerwehr, praktizierte diese Nächstenliebe. Die Christen schauen aufeinander, wenn einer in Not geraten ist, sie helfen einander. Zuwendung statt Machtspielchen, Gemeinschaft statt das Fortkommen des einzelnen, das werde wohl auch den heiligen Florian von Lorch bewogen haben. Der römische Kanzleivorstand lebte im 4. Jahrhundert, zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian. Er ließ sich selbst taufen, stand Christen bei und weigerte sich selbst dem christlichen Glauben abzuschwören. Dafür wurde er zum Tode verurteilt und mit einem Mühlstein um den Hals in der Enns ertränkt. Auch angesichts des Todes rückte er vom Glauben nicht ab und handelte nicht nach dem sprichwörtlichen Florians-Prinzip. Stattdessen riskierte er das Eigene zum Nutzen anderer. Das gleiche tun die Feuerwehrkameraden: Sie riskieren Gesundheit, Leib und Leben. Dieses Engagement nenne er bewusst Nächstenliebe, sagte der Geistliche. Die Unversehrtheit sei ein kostbares Gut, das es jederzeit wert ist zu schützen, „ein Prinzip, das Sie im Ehrenamt täglich praktizieren.“

(Text und Fotos: S. Melis)