Am Sonntag haben 18 Kinder ihre Erstkommunion in Pilsting gefeiert. Bei Kaiserwetter zogen die Kinder in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ein. Jedoch war auch diese Erstkommunion anders: die Kinder trugen Masken, maximal vier Personen durften sie begleiten. Einweiser standen bereit, desinfizierten die Hände, viele Bänke mussten leer bleiben. Deshalb wurde die Erstkommunion online übertragen und steht weiter unter www.pfarreiengemeinschaft-pilsting.de zum Abruf bereit. Über Wochen hatten sich die Erstkommunion-Kinder auf diesen Sonntag vorbereitet. „Anders freilich in diesen Corona-Zeiten, als es sonst üblich ist“, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl eingangs. Vieles sei über digitalem Wege gelaufen. „Aber heute steht die Begegnung im Mittelpunkt, ihr dürft heute Jesus zum ersten Mal in der Heiligen Kommunion begegnen – das ist ein großer Moment.“ Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Gemischten Chor Pilsting in kleiner Besetzung unter der Leitung von Willi Gabler. An der Feierlichkeit teilgenommen hatten auch Bürgermeister Martin Hiergeist sowie sein Stellvertreter Hans Weichselgartner, Altbürgermeister Josef Hopfensperger, die Rektorin der Hans-Carossa Grund- und Mittelschule Karolina Schober sowie die Klassenlehrerinnen der dritten Klassen Kerstin Omasmeier und Katharina Hein.

Bei seiner Predigt ging Pfarrer Jürgen Josef Eckl auf das Tagesevangelium ein. „Tausende Menschen kommen zu Jesus, weil sie ihn hören möchten und auch, weil sie geheilt werden möchten“, sagte er. Am Abend wollte er mal „seine Ruhe“, so Eckl. Den Jüngern trug er auf, auf die andere Seite des Sees zu fahren, er selbst zog sich zurück zum Gebet. Die Jünger taten wie ihnen geheißen – doch auf dem See Genezareth steigt ein Sturm auf. „Das wird eine richtige Abenteuergeschichte“, betonte er. Das kleine Fischerboot wurde hin und her geworfen, plötzlich sahen sie vom Ufer her eine Gestalt auf sich zukommen – auf dem Wasser gehend. „Sie haben es mit der Angst zu tun bekommen“, erzählte er. „Sie können nicht glauben, was da geschieht – und der Erste, der es glaubt, das ist Petrus.“ Petrus sei schon immer ein besonderer Jünger gewesen, sagte er. „Ziemlich mutig, ein kerniger Fischer“, unterstrich er. „Ein ungestümer Mensch, auch in dieser Situation.“ Er wollte es ausprobieren, forderte Jesus auf ihm zuzurufen, dass er zu ihm kommen soll – um auch auf dem Wasser zu wandeln. Jesus stimmte zu, forderte ihn auf: „Trau dich!“ Petrus wagte den ersten Schritt – und wandelte auf dem Wasser. Mit der Zeit aber bekam er es mit der Angst zu tun, Zweifel kamen in ihm auf und Petrus begann unter zu gehen. Er geriet in Panik, rief Jesus zu ihn zu retten, und der reichte ihm die Hand und zog ihn aus dem Wasser. „Aber er sagt auch einen ganz entscheidenden Satz, der auch heute für uns wichtig ist: Petrus, du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“ Der Glaube war da, das Vertrauen auch, aber im Moment des Zweifels ging er unter. „Diese Wundergeschichte hat uns heute, an eurem Erstkommunion-Tag, etwas wichtiges zu sagen: vertraut in Jesus.“

Text und Fotos: S. Melis