Rudi Able ist eine tragende Stimme beim Großköllnbacher Chor – seit mittlerweile 60 Jahren. „Ich war immer, als ich im Chor angefangen habe, der Jüngste“, sagte er, „und jetzt bin ich der Älteste geworden, aber 60 Jahre bringen das halt so mit sich.“ Chorleiter Thomas Eiserle überreichte ihm eine Urkunde von Bischof Rudolf Voderholzer. „Die Überraschung ist euch total gelungen“, sagte Able, „ich hab überhaupt nicht damit gerechnet.“ Er hatte sich nur gewundert, dass schon alle da waren, als er zur – für ihn – normalen Probestunde ins Dorfhaus kam. Auch gab es einen musikalischen Gruß des Chores: Sie sangen für ihn „Fein sein, bei’nander bleib’n“ und „All das wünsch ich dir“. „Wenn ich ein bisschen zurückblicke – 60 Jahre sind schon eine lange Zeit“, unterstrich er. In dieser Zeit hatte er mit vielen Chorleitern zu tun, die meisten waren etwas älter als Chorleiter Thomas Eiserle. Sein erster Chorleiter, erinnerte er sich, war der Lehrer Kaminski. In diesen sechs Jahrzehnten hat er viele Chorleiter kommen und gehen sehen, oftmals kamen sie mit neuem Schwung, was nicht unbedingt etwas Schlechtes sei. Dennoch habe er manchmal den „alten Liedern“ nachgetrauert. „Aber die Zeit bleibt halt nicht stehen“, sagte er. In wenigen Wochen wird er 80 Jahre, „das war für mich schon eine Überlegung, nach 60 Jahren Chor und 80 Jahren im Alter, daran zu denken aufzuhören.“ Eine Ankündigung, die seine Mitsänger nicht gerne hörten. Wenn es aber so weit ist, versprach er, sage er rechtzeitig Bescheid. – Bild: Seit nunmehr 60 Jahren singt Rudi Able (Mitte) im Chor.

(Text und Foto: S. Melis)