Christus in die Welt getragen – Fronleichnam

 

Zu Fronleichnam, am zweiten Donnerstag nach Pfingsten, haben die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach mit den Benefizien Ganacker und Parnkofen das Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi gefeiert. In prunkvollen Prozessionen zogen die Gläubigen durch die Straßen von Pilsting und Großköllnbach und bekannten damit in festlicher Freude ihren Glauben, über die bleibende Gegenwart Christi im Sakrament, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist.

Nach dem feierlichen Gottesdienst zum Fronleichnamsfest in Großköllnbach, den Pfarrvikar Pater Anish Jacob zelebrierte, stellten sich Ministranten, Kommunionkinder, die Jugendkapelle Großköllnbach und einige Vereine mit ihren Fahnenabordnungen zur Prozession vor der Kirche St. Georg auf. Diese führte von der Kirche zur Bahnhofstraße, zur Klostergasse, zum Gartenweg und zurück zur Pfarrkirche. Den Abschluss der Fronleichnamsprozession bildeten der eucharistische Segen und das feierliche Te Deum in der Pfarrkirche. Der Großköllnbacher Chor gestaltete zusammen mit Kirchenmusikerin Anna Roider und der Jugendkapelle den Gottesdienst und die Prozession musikalisch. Die Kommunionkinder verlasen die Fürbitten. Zur Prozession waren an den einzelnen Stationen die Altäre und auch die Häuser festlich geschmückt.

Fronleichnam stehe im engen Zusammenhang mit dem Gründonnerstag, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl bei der Heiligen Messe in der Pfarrkirche Pilsting. Nach kirchlicher Lehre hat Jesus dabei das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach “Das ist mein Leib” und “Das ist mein Blut”. Es sei das Versprechen Jesu immer bei den Seinen zu sein und seither schöpfen Christen in der ganzen Welt, zu jedem Zeitpunkt der Geschichte, Kraft und Hoffnung aus diesem Versprechen. „Jesus, der Herr, ist da, eri st mitten unter uns, denn er hat es versprochen“, sagte er.

Mit der Prozession zeigen die Christen auch ihren Glauben an eine Wahrheit und die Liebe, die nie vergehen kann. „In welcher Zeit wäre ein lebendiges Zeugnis des Glaubens notwendiger, als in unserer?“, fragte er. „Gerade in ein Zeit, in der der Glaube immer mehr zur Privatsache verkommt“, sagte er und betonte: verkommt. In dieser Zeit sei der lebendige Glaube und das Zeugnis davon, das man mit der Fronleichnamsprozession gibt, wichtig. Glauben könne man nicht allein, betonte er. Nur in der Gemeinschaft kann der Glaube gestärkt werden. „Viele Glauben nicht, dass dieses ‘kleine Stück Brot’ in Wirklichkeit Christi Leib ist. Aber was ist Wirklichkeit?“ Menschen würden in der heutigen Zeit nur noch an das Glauben, was sichtbar ist, was angefasst werden kann. „Was wäre die Welt ohne diese andere Wirklichkeit?“ Ohne Freundschaft und ohne Liebe wären wir nur „halbe Menschen“.

Ein weithin sichtbare Zeichen des Glauben war die feierliche Prozession in Pilsting: während die Ministranten schon am Rathaus eintrafen machten sich die letzten Prozessionsteilnehmer gerade am Kreuz an der Stirnseite des Marktplatzes auf den Weg. Dazwischen: die Wehren Pilsting, Waibling/Parnkofen, Harburg und Ganacker, Männerverein und Frauenbünde, die Marianische Männerkongregation, der Radlerverein „Wanderlust“, die Krieger- und Soldatenkameradschaften, die katholische Landjugend und die Bayerische Jungbauernschaft – alle waren sie auf den Beinen. Das Kreuz hoch getragen wurde begleitet von den Prozessionsfiguren, dem Heiligen Florian und dem Heiligen Sebastian, ihnen folgte die Herz-Jesu-Fahne.

Der Gemischte Chor unter der Leitung von Willi Gabler zog in der Prozession mit, auch umrahmte der Chor die Heilige Messe musikalisch und sang an den einzelnen Stationen. Die zahlreichen Vereine mit ihren Fahnenabordnungen und die Kommunionkinder in ihren weißen Gewändern bildeten den größten und buntesten Block. Die Ministranten gingen dem Prozessionshimmel voran, darunter das Allerheiligste, getragen von Pfarrer Jürgen Josef Eckl. Es folgte der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltungen, Bürgermeister Josef Hopfensperger und sein Stellvertreter Martin Hiergeist sowie die Marktgemeinderäte und die Gläubigen.

Die erste Station führte zum Rathaus zum Altar, den Kolping vorbereitet hatte. Danach zog die Prozession durch die Straßen mit zum Teil geschmückten Häusern und Gartenzäunen zum Raiffeisen-Lagerhaus, dort stand der Altar, den die Familie Weber vorbereitet hatte. Am Kindergarten stand der Altar des Benefizium Ganacker und am Pfarrheim der Altar Pfarrgemeinderat mit dem wundervolle filigranen Blumenteppich des Frauenbund Pilsting am Fuß der Treppe. Den Abschluss der Fronleichnamsprozession bildete der eucharistische Segen und das feierliche Te Deum in der Pfarrkirche Pilsting.

 

Fronleichnam in Großköllnbach

(Fotos und Bericht: S. Melis/C. Melis)
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