Am Dienstag hat der Kapiteltag des Dekanats Dingolfing-Eggenfelden in Pilsting stattgefunden. Priester, Diakone und pastorale Mitarbeiter der 13 Pfarreiengemeinschaften, 41 Pfarreien, sechs Benefizien, zwölf Filialen und zwölf Exposituren waren eingeladen. Im Anschluss an die Dekanatskonferenz sprach Monsignore Johann Bauer, dessen ehemalige Wirkungsstätte Mindelstetten ist, über die Heilige Anna Schäffer. Ihr Leben stand auch im Fokus der Predigt. Sie könne, so Regionaldekan Monsignore Josef Thalhammer zum Abschluss des Gottesdienstes, ein Vorbild und Beispiel sein, wie man mit dem Leid umgehen könne. Hauptzelebrant des feierlichen Gottesdienstes war Regionaldekan Monsignore Josef Thalhammer. Beim feierlichen Gottesdienst wurden die neuen Prodekane benannt: Marius Frantescu (Pfarreiengemeinschaft Griesbach-Oberhausen-Englmannsberg) und Egon Dirscherl (Pfarreiengemeinschaft Eggenfelden).

Zahlreiche Gläubige aus der Pfarreiengemeinschaft Pilsting/Großköllnbach hatten sich den feierlichen Gottesdienst am Dienstagabend nicht entgehen lassen wollen, darunter Mitglieder der Kirchenverwaltungen der Pfarreien und Pfarrgemeinderäte sowie Mitglieder der katholischen Vereine samt Fahnenabordnungen des Frauenbundes, des Männervereins und der MMC. Monsignore Johann Bauer sprach über das Leben der Heiligen Anna Schäffer, die auch einen besonderen Bezug zu Pilsting hat. Anna Schäffer wurde am 18. Februar 1882 als Tochter einer Schreinerfamilie in Mindelstetten geboren. Da sie den Wunsch hegte, als Missionsschwester in einen Orden einzutreten, versuchte Anna Schäffer nach der Schule, sich die notwendige Aussteuer zu verdienen. Am 4. Februar 1901 hatte sie als Magd einen schweren Arbeitsunfall im Forsthaus von Stammhamm bei Ingolstadt. Als sie ein Ofenrohr, das sich über dem Waschkessel aus der Wand gelöst hatte, wieder befestigen wollte, rutsche sie bis über die Knie in einen Kessel mit kochender Lauge. Sie haderte jedoch nicht mir ihrem Schicksal, sondern nahm diese ungeheuren Schmerzen auf sich. Linderung empfand sie nur in den Momenten des täglichen Empfangs der heiligen Kommunion. Obwohl sie so sehr litt, wurde sie in Wort und Schrift zur Trösterin aller, die sich an sie wandten. Einen besonderen, intensiven Briefkontakt pflegte sie mit ihrer besten Freundin Anna Bortenhauser, die ebenfalls aus Mindelstetten stammte und in Pilsting Haushälterin bei Pfarrer Weber war. Am Morgen des 5. Oktobers 1925 empfing Anna Schäffer zum letzten Mal die Kommunion, bevor sie in den Abendstunden verstarb. Am 8. Oktober 1925 wurde sie unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Friedhof von Mindelstetten beigesetzt, 1972 ihre Gebeine vom Friedhof in die Pfarrkirche übertragen. 1999 war sie seliggesprochen worden, am 21. Oktober 2012 von Papst Benedikt XVI. heilig.

„Wir sind heute in einer ganz neuen Konstellation zusammen gekommen“, sagte Regionaldekan Monsignore Josef Thalhammer – in der „großen Runde“. Den zahlreichen Gläubigen in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Pilsting erklärte er, was es mit der Reform vom 1. März 2022 um die Dekanate der Diözese auf sich hat: Aus 33 Dekanaten wurden 15. So wurde aus den Dekanaten Frontenhausen-Pilsting, Dingolfing und Eggenfelden das Dekanat Dingolfing-Eggenfelden gebildet. Am Dreifaltigkeitssonntag, 12. Juli, wurde Jürgen Josef Eckl als neuer Dekan für das fusionierte Dekanat bestellt. Monsignore Josef Thalhammer dankte den bisherigen Dekanen Pfarrer BGR Eugen Pruszynski (Dingolfing), BGR Egon Dirscherl (Eggenfelden) und Pfarrer BGR Martin Ramoser (Pilsting-Frontenhausen) im Namen der bisherigen Dekanate als auch persönlich: „Sie waren lange Jahre Dekane, jahrzehntelang“, unterstrich er, „und ich habe immer eine gute Zusammenarbeit erleben dürfen.“ Die gemeinsamen Treffen seien immer sehr schön und sehr harmonisch gewesen. Dem Votum der Dekanatskonferenz, zwei Prodekane zu bestellen, wurde von Bischof Rudolf Voderholzer stattgegeben, zugleich wurden ihm zwei Vorschläge unterbreitet. Monsignore Josef Thalhammer überreichte Marius Frantescu und Egon Dirscherl im Namen des Bischofs von Regensburg die Ernennungsurkunden.

Text und Fotos: S. und C. Melis