Der Beichtspiegel

Wenn du wissen willst, ob deine Haare in Ordnung sind, nimmst du einen Spiegel und betrachtest damit den oberen Bereich deines Kopfes.
Wenn dich etwas am Hals gestochen hat, nimmst du einen Spiegel und betrachtest darin deinen Hals.
Wenn du nicht sicher bist, ob der Kragen deiner Jacke in Ordnung ist, schaust du in den Spiegel.
Wenn du sicher sein willst, dass du äußerlich ganz in Ordnung bist, brauchst du einen Spiegel, weil du viele ungute Bereiche an dir nicht wahrnehmen würdest.

Beim Beicht-Spiegel ist das ähnlich.
Genauso ist es nämlich auch mit dem inneren Menschen. Mit seiner Hilfe kannst du in dir nach dem Rechten sehen (Gewissenserforschung). Er ist wie eine Check-Liste, die uns hilft, alles wahrzunehmen und nichts zu übersehen.

Es gibt verschiedene Arten von Beichtspiegel, welche helfen, alle Lebensbereiche durchzugehen. Einer davon orientiert sich an den 10 Geboten Gottes. Diese hat Gott uns gegeben, damit wir wissen, wie wir leben müssen, damit unser Leben gelingt, damit wir in Frieden mit Gott, mit anderen und mit uns selber sein können.

Es macht Sinn, wenn du dir die Überschriften gut merkst oder sogar auswendig lernst; so musst du nicht erst nachsehen, sondern hast deinen Beichtspiegel immer bei dir (im Kopf).

1. Leben mit Gott

– Ich habe nicht jeden Tag an Gott gedacht.
– Ich habe nicht jeden Tag gebetet.

2. Heilige Namen

– Ich habe heilige Namen im Zorn ausgesprochen (= geflucht).

3. Sonn-und Feiertage

– Ich habe die Sonntagsmesse aus eigener Schuld versäumt.
– Ich habe den Gottesdienst gestört.

4. Eltern und Vorgesetzte

– Ich habe nicht gehorcht.
– Ich habe mir von den Eltern nichts sagen lassen.
– Ich habe den Eltern Kummer bereitet.
– Ich bin frech und trotzig gewesen.
Wichtig: Denke hier auch an Oma und Opa und an deine Lehrer.

5. Nächstenliebe

– Ich habe andere verspottet.
– Ich habe mit anderen gestritten.
– Ich habe mit anderen gerauft.
– Ich habe Unfrieden gestiftet.
– Ich war nicht hilfsbereit.
– Ich habe anderen nicht verziehen.
– Ich war unvorsichtig im Straßenverkehr und habe andere in Gefahr gebracht.
– Ich habe Tiere gequält.
– Ich habe Sachen achtlos weggeworfen und zur Umweltverschmutzung beigetragen.

6. Schamhaftigkeit – Mein Leib

– Ich war unschamhaft im Reden und Tun.
– Ich habe schlechte Filme (Videos) angeschaut.
– Ich habe schlechte Witze erzählt.
– Ich habe schlechte Zeitschriften gelesen.

7. Eigentum

– Ich habe gestohlen (was? wieviel?)
– Ich habe Gefundenes behalten.
– Ich habe fremdes Eigentum beschädigt.

8. Wahrheit

– Ich habe gelogen.
– Ich habe über Andere Unwahres gesagt.
– Ich habe die Schuld auf andere geschoben.

9. Schule und Arbeit

– Ich war zu faul zum Lernen und Arbeiten.
– Ich habe den Unterricht gestört.
– Ich habe meine Hausaufgaben nicht gemacht.
– Ich habe daheim nicht mitgeholfen.

10. Selbstbeherrschung

– Ich war geizig.
– Ich war neidischIch war schadenfroh.
– Ich war zornig.
– Ich war unbeherrscht.
– Ich war unmäßig im Essen, Trinken, Fernsehen.
– Ich habe auf meine Gesundheit nicht geachtet.

Wichtig ist: Der Beichtspiegel ist kein Katalog, wo man einfach auswählt. Er ist eine Hilfe. Viel wichtiger ist, dass du dir selbst Gedanken machst, auf die Stimme in dir, dein Gewissen, hörst. Auch wenn etwas nicht im Beichtspiegel zu finden ist, du aber das Gefühl hast, das muss raus, das will ich loswerden, dann darfst du das in der Beichte jederzeit sagen.

Hinweis: Einen Beichtspiegel und den Ablauf der Beichte findest du auch in der grünen Ostertüte.