Werner Petschko ist bei der konstituierenden Sitzung des Gesamtpfarrgemeinderates Pilsting-Großköllnbach wieder zum Sprecher gewählt worden. Neu ist seine Stellvertreterin Rita Schmaderer, die einstimmig gewählt wurde. Ab 1. September hat die Pfarrei auch eine pastorale Mitarbeiterin. Bei der Sitzung am Mittwochabend im Pfarrsaal wurden auch die Sachausschüsse besetzt. Neu gebildet wurden der Ausschuss für Neuevangelisierung und für Ökologie und Schöpfungsverantwortung.

Pfarrer Jürgen Josef Eckl zeigte sich eingangs der Sitzung mit der Wahlbeteiligung recht zufrieden angesichts der derzeitigen Gesamtlage. Man liege „im vorderen Bereich“, im Vergleich zu Pfarreien ähnlicher Größe, sagte er. 4.130 Gläubige waren wahlberechtigt, die Beteiligung lag in Pilsting mit den Benefizien Ganacker und Parnkofen bei 30,3 und in Großköllnbach bei 34,87 Prozent. Der Geistliche legte dann die Liste der gewählten und der berufenen Mitglieder vor. „Es gibt viel zu tun im Pfarrgemeinderat“, so Eckl, der darum bat, sich zahlreich und engagiert in den Pfarrgemeinderat und die Sachausschüsse einzubringen. Zentrale Fragen lauten: Wie geht es weiter nach Corona, wie schlägt man eine Brücke zum Besuch der Kirche? Auch die weltpolitische Lage mit dem Ukraine-Krieg und die Kirchenaustritte seien Herausforderungen, wenngleich die Pfarrei bei den Austrittszahlen im Vergleich zu anderen Orten am unteren Ende liege. Viel zu tun gebe es bei der Jugendarbeit, bei den Ausschüssen Ehe, Familie und Seelsorge. Eckl dankte für die Kandidatur der Gewählten und dem Wahlausschuss und Pfarrsekretärin Sigrid Weinzierl für die engagierte Vor- und Nacharbeit, die mit den Wahlen verbunden ist.

Neben den Sprechern wurden auch die Schriftführer bestimmt. Es sind dies Andi Hüttner und als Stellvertreterin Doris Westermeier. Die Sachausschüsse treffen sich im wesentlichen zweimal jährlich und sollen die frohe Botschaft auch auf neue Weise unter die Gläubigen bringen, ermunterte der Geistliche die Mitglieder. Dazu nannte er speziell den Sachausschuss Neuevangelisierung, der sich also mit der Zukunft der Kirche befassen soll.

Der Ausschuss für Feste und Feiern befasst sich mit dem Pfarrfest, das nach zwei Jahren Pandemie wieder in gewohnter Weise stattfinden soll. Festgelegt wurde der 11. September, die genaue Form wird noch diskutiert. Womöglich wird es ein wenig verlegt in den Garten zwischen Pfarrhaus und Pfarrheim. Hohen Besuch erwartet die Pfarrei am 16. September mit Bischof Rudolph Voderholzer anlässlich des 50-jährigen Bestehens vom „Haus für Kinder“. Ursprünglich war das Fest für das Frühjahr geplant, doch noch hat die Einrichtung zu sehr Baustellen-Charakter.

Zur Verstärkung wird die Pfarrei zum 1. September eine neue pastorale Mitarbeiterin erhalten. Pfarrer Eckl stellte Lisa Rattei kurz vor; sie ist ab 1. September in Vollzeit als Gemeindeassistentin beschäftigt. Und noch eine Personalie gab es zu vermelden: Pfarrer Jürgen Josef Eckl ist ab 1. Mai Landespräses der Katholischen Männervereine in Bayern; dazu ernannte ihn im Namen der bayerischen Bischofskonferenz Reinhard Kardinal Marx.

Auch einen Vortrag zur Flüchtlingshilfe im Hinblick auf die Ukraine-Krise erhielten die Mitglieder. So wurde unter anderem eine Spendenaktion für Handtücher, Bettwäsche, Decken und weiteren wichtigen Artikel durchgeführt, die einen sehr großen Zuspruch auslöste. Mit den Gütern konnten Ukrainer in der Turnhalle versorgt werden, aber auch Flüchtlinge, die inzwischen privat untergekommen sind. Aus Mitteln der Caritas können kurzfristig immer wieder Flüchtende versorgt werden, wenn es an wichtigen Artikel fehlt. Bei der Ankunft des ersten Busses konnte auch mit Unterstützung von Diana Königer in der Nacht noch eine Teeküche aufgebaut werden. Die Organisation der Sachmittel erfolgte vielfach auf dem kurzen Dienstweg und mit Unterstützung von Privatleuten.

Das Pfarrheim wurde hergerichtet, um besonders Schutzbedürftigen bei Platzmangel Raum zu bieten, insbesondere Müttern mit kleinen Kindern. Auch dank des TSV Pilsting wurden Fußbälle für die Kinder übergeben. Pfarrer Eckl hatte sich selbst ein Bild von der Lage in der Turnhalle gemacht und hatte für die Kinder Süßigkeiten dabei. Dass der Flüchtlingsstrom eine Herausforderung einerseits ist, andererseits eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst wurde, wurde bei dem Kurzbericht durch Pfarrgemeinderat Christian Melis deutlich. Ein Helferkreis kümmert sich auch weiterhin um die Organisation notwendiger Unterstützung, die sicherlich noch länger vonnöten sein wird war man sich einig.

(Text und Foto: C. und S. Melis)