“Die Nacht weicht dem Ostermorgen” – Osternacht und Ostersonntag

 

In der Dunkelheit besuchten die Frauen Jesus Grab, wie es das Evangelium erzählt. „Sie haben ein Ziel, sie wollen ihren Meister, ihren Rabbi salben und ihm so die letzte Ehre erweisen“, erzählte Pfarrer Jürgen Josef Eckl in der Osternacht. „Eigentlich balsamieren sie damit ihre eigene Zukunft ein, denn mit dem Tod Jesu’ ist auch alles gestorben, an was sie geglaubt haben. Mit Jesus haben sie auch alle ihre eigenen, ganz persönlichen Hoffnungen zu Grabe getragen.“ Damit sei die Nacht nicht nur eine äußerliche gewesen, auch in ihren Herzen herrschte Dunkelheit. Auch in Pilsting begann die Auferstehungsfeier noch in der nächtlichen Dunkelheit. „Wir kommen heute in der Nacht und bringen alles mit, was unser Leben dunkel sein lässt.“ Die Nacht sei dabei auch in der heutigen Zeit ein Symbol: für Kriege und Ängste, Hass und Zwietracht, Sorgen und Nöte und die Trauer in vielen Gestalten. „Die Nacht ist auch ein Zeichen der Pandemie: des Krankseins so vieler“, sagte Pfarrer Eckl, „der Angst und das Zeichen einer ungewissen Zukunft“. Doch das Licht Christi vertreibt das Dunkel der Herzen. „Die Osternacht ist nicht wie andere, sie ist die Nacht aller Nächte.“ Sie sei die Nacht, deren Glanz den Traurigen ihre Freude zurückgibt, die Nacht, die den Hass vertreibt und die Herzen einnimmt.

 

 

(Text/Fotos: S. Melis)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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