Unscheinbar stand die Intention im Pfarrbrief: „Pfr. zum Dank anlässlich des 10. Jahrestags seiner Priesterweihe“ zur Heiligen Messe am Freitagvormittag. Kein großes Brimborium, still und bescheiden eine Intention im Pfarrbrief. Keine expliziten Einladungen, nicht ein leiser Hinweis auf den Anlass, dazu eine ungewöhnliche Zeit– Freitagvormittag. Umso überraschender war es für Pfarrer Jürgen Josef Eckl, in wie viele Gesichter er zum 9 Uhr Gottesdienst am Freitag blickte. Ein „so nicht geplanter Gottesdienst“ mit vielen Gottesdienstteilnehmern folgte, wobei Bürgermeister Martin Hiergeist und Gesamtpfarrgemeinderatssprecher Werner Petschko ebenfalls zu Wort kamen. In den vergangenen fast vier Jahren habe er, Pfarrer Eckl, in Pilsting viel bewegt und sei zur Vertrauensperson geworden, sagte Bürgermeister Hiergeist. Gesamtpfarrgemeinderatssprecher Werner Petschko griff vor allem die schweren eineinhalb Jahre auf, die noch nicht ganz hinter der gesamten Gesellschaft liegen. „Ausgebremst durch die Pandemie“ sei Pfarrer Eckl gewesen, wie Petschko sagte. „Obwohl, gerade diese Zeit hat dich zu weiterem schöpferischem Handeln heraus gefordert, was ein Merkmal von dir ist: sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen, man könnte manchmal sagen: dem Wind und Wetter trotzend.“



Von der politischen Seite waren unter anderen Bürgermeister Martin Hiergeist, sein Stellvertreter Hans Weichselgartner, einige Marktgemeinderäte sowie Altbürgermeister Josef Hopfensperger gekommen. Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltung, Kirchenpfleger, hauptamtliche Mitarbeiter und auch Ehrenamtliche waren unter den Besuchern. Von den katholischen Vereinen fehlte keine Abordnung, angefangen bei den katholischen Männervereinen und Frauenbünden der ganzen Pfarreiengemeinschaft bis hin zur MMC oder auch Kolping. Pfarrer Johann Irberseder i.R. zelebrierte zusammen mit Pfarrer Jürgen Josef Eckl die Heilige Messe.



„Die letzten zehn Jahre sind wie im Flug vergangen“, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl. Er habe viel Positives erlebt, natürlich seien auch schwere Stunden dabei gewesen. Und für alles Gelungene und auch für alles Unvollendete wollte er an diesem Freitagvormittag Gott in besonderer Weise danken.

Bürgermeister Martin Hiergeist rekapitulierte kurz: Seit 1. September 2017 wirkt Pfarrer Jürgen Josef Eckl in der Pfarreiengemeinschaft Pilsting/Großköllnbach mit den Benefizien Ganacker und Parnkofen. Er erlebe ihn als engagiert, als jemand „der die Gemeinschaft der Gläubigen zusammen hält“. Als Pfarrer sei er ein Bindeglied zwischen dem kirchlichen und dem gesellschaftlichen Leben im Markt Pilsting.

Werner Petschko nannte einige Beispiele an seinem Einfallsreichtum: die „Adventsfenster“ im Pfarrheim, die mit einer Andacht zur Adventszeit sonntags in der Adventszeit enthüllt wurden, der „Krippenweg“ in Pilsting oder auch die Kreuzwegandacht im Pfarrgarten am Karfreitag. Auch die Gottesdienstübertragungen live aus der Pfarrkirche ins Internet haben sich bewährt – als Mittel der Wahl, um die Beschränkungen abzufedern. „Kurz gesagt: zu zuckst nicht mit den Schultern – Pech gehabt mit der bisherigen Form, dann lassen wir es halt so – sondern du sagst: dann machen wir es eben anders, aber wir machen es – ausfallen ist nicht!“, sagte Petschko zu Pfarrer Eckl.

„Es ist mir eine große Freude gewesen in einer solch’ großen Gemeinschaft mein ‘kleines’ Priesterjubiläum feiern zu können“, sagte er. Ihm sei es wichtig zu betonten, dass ein Pfarrer allein die Pfarrgemeinde nicht lebendig halte, das liege in den Händen eines jeden Einzelnen. „Da bin ich in Pilsting, Großköllnbach, Parnkofen und Ganacker mit allem was dazu gehört wirklich reichlich gesegnet worden.“

(Text und Fotos: S. Melis)