Während die Zeitungen und Fernsehsender über eine Austrittswelle aus der katholischen Kirche berichten, ist die gegenläufige Richtung selten eine Meldung wert. Aber es gibt sie: Menschen, die den Weg zurück in die katholische Kirche gehen. So etwa Eduard Trampenau aus Pilsting. Nachdem er wenige Tage nach seiner Geburt im römisch-katholischen Ritus getauft wurde, änderten seine Adoptiveltern das Bekenntnis. Der pensionierte Polizist war fortan evangelisch – mehr als 60 Jahre lang. In den letzten Jahren wuchs aber der Wunsch in ihm, doch wieder katholisch zu werden. Vor einigen Monaten fasste er den Entschluss, unterstützt von seiner Familie und den Mitarbeitern der Seniorenvilla Herzogau, wo er inzwischen lebt, und kontaktierte den zuständigen Pfarrer. Dekan Jürgen Josef Eckl leitete nach einem Gespräch mit Eduard Trampenau die Rekonziliation (Wiederaufnahme) in die Wege. Einige Wochen später war es nun so weit: Im Kreise seiner Familie wurde Eduard Trampenau durch Pfarrer Eckl wieder in die Kirche aufgenommen und im Auftrag des Bischofs gefirmt. „Ich bin jetzt sehr erleichtert“, freute sich der „neue“ Katholik. Auch für Dekan Jürgen Josef Eckl war dies ein außerordentliches Ereignis: „Mit dieser Lebensgeschichte war das für mich bisher einmalig. Mich beeindruckt der feste Wille und der große Wunsch, wieder zur katholischen Kirche zurückzukehren.“ Rekonziliationen gebe es regelmäßig. Die Tür stehe jedem offen, der es aber auch ernst meine, so der Pfarrer.

(Text und Foto: S. Melis)