Nach zwei Jahren und zwei Monaten hat zum ersten Mal wieder ein Seniorennachmittag im Pfarrheim stattgefunden. Umso mehr freute sich Seniorenclub-Vorsitzende Käthe Damböck über den guten Besuch. Neben den beiden Bürgermeistern Martin Hiergeist und Hans Weichselgartner waren auch der Seniorenbeauftragte der Marktgemeinde, Josef Salzberger, und sein Vorgänger Albert Störringer sowie Pfarrer Jürgen J. Eckl am Donnerstagnachmittag zu Gast. Wohnraumberaterin Sonja Habereder informierte über das altersgerechte Wohnen. Eingangs stellte sich Salzberger, selbst 61 Jahre alt, den Senioren vor, denn mit der Pandemie hatte es dazu noch kaum eine Gelegenheit gegeben. Der Großköllnbacher, der auch Marktgemeinderat ist, hat das Amt seit zwei Jahren inne. Bis jetzt gab es viele schöne Momente, sagte er freudig zu seiner Aufgabe. Bürgermeister Martin Hiergeist freute sich, dass nach zwei Jahren des Stillstands wieder ein Seniorennachmittag möglich ist. Daheim leben und wohnen, das sei gleich ganz etwas anders, unterstrich er die Lebensqualität für die Senioren daheim. Er lud auch zum Seniorentag auf dem Pfingstfest ein. Das ist ein Termin, den auch Käthe Damböck für die Senioren fest im Blick hat. Beim übernächsten Treffen soll es einen Ausflug geben. Seit 42 Jahren gibt es den Seniorentreff, seit 40 Jahren ist sie dabei. Selbst feierte sie bereits ihren 80. Geburtstag, wofür ihr nachträglich gratuliert wurde. Glückwünsche gab es auch für Pfarrer Eckl, der seit kurzen Landespräses der Katholischen Männervereine ist und zum 12. Juni die Aufgaben des Dekans übernimmt. Breites Wissen bringt Sonja Habereder vom Landratsamt für ihre Aufgabe als Wohnraumberaterin mit. Offiziell betitelt wird die Einrichtung als „Beratungsstelle zur barrierefreien Wohnraumgestaltung“ (BzW). Sogleich fielen ihr Mikrofonkabel am Boden auf, und so ging sie auch auf die Stolperstellen im Haushalt ein, die eine Gefahr für die Senioren bedeuten können. Kabel, Teppiche, Fußangeln und Türschwellen können gefährlich werden. Sturzunfälle im Wohnumfeld sollen unbedingt vermieden werden. Ohne den Betroffenen etwas überzustülpen, findet die Beratung und Analyse statt – immer auf den Einzelfall ausgerichtet. Drei Schwerpunkte beinhaltet die Wohnraumgestaltung: die Orientierung, das Ausschalten von Risikofaktoren, und die Dekodierung. Mit neumodernen Piktogrammen kommen oft gesunde Erwachsene schon nicht zurecht, aber für die Senioren mit Demenzerkrankung können dies unüberwindbare Hindernisse sei, wie sie aufzeigte. Klare Symbole sind erforderlich. Häufig genutzte Artikel in der Küche sind auf Augenhöhe zu platzieren, offene Regale zu bevorzugen. In der Früh ist kaltweißes Licht beim Wachwerden hilfreich, nachts allerdings macht es ebenfalls hellwach. Darum empfiehlt sie fürs Bad indirektes, dimmbares Licht. Bewegungsmelder sind nicht sinnvoll, gerade Demenzkranken können hier Ängste entwickeln, weil sie sich fragen, welche Geisterhand das Licht eingeschaltet hat. Nicht nur bei der Planung und Ausgestaltung ist die Wohnraumberatung hilfreich, auch bei Förderungen und Finanzierungshilfen gemäß Sozialgesetzbuch gibt es Rat und Orientierung.

(Foto/Text: S. Melis)