An den letzten beiden Sonntagen feierten 44 Kinder aus der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach mit ihren Eltern, Geschwistern, Angehörigen und der Pfarrgemeinde ein großes Fest. Zum ersten Mal durften sie die heilige Kommunion empfangen.

Dazu fanden jeweils in den Pfarrkirchen von Pilsting und Großköllnbach feierliche Gottesdienste statt. Dekan Jürgen Josef Eckl stand den Feiern vor und stellte in der Predigt eine Verbindung zwischen der Bartimäus-Geschichte und der Eucharistie her.

Während die Erstkommunion in Pilsting von frühlingshaftem Sonnenschein begleitet war, dominierten am Sonntag darauf in Großköllnbach Wolken. Aber auch dadurch ließ sich die Freude der Kinder nicht schmälern, war doch endlich der Tag gekommen, auf den sie sich im Religionsunterreicht in der Schule und im Leben der Pfarrgemeinde mit Dekan Jürgen Josef Eckl und Gemeindeassistentin Lisa Rattei über Monate vorbereitet hatten. Angeführt von den Ministranten zogen die Drittklässler in die vollbesetzten Pfarrkirchen ein. Dort wurden sie schon von ihren Eltern, Geschwistern und Angehörigen erwartet. Auch Bürgermeister Martin Hiergeist, sein Stellvertreter Johann Weichselgartner und Altbürgermeister Josef Hopfensperger ließen es sich nicht nehmen, durch ihre Mitfeier die Bedeutung des Tages zu unterstreichen. Die Kinder durften sich auch über die Anwesenheit von Rektorin Karolina Schober und der Klassenlehrerinnen Simone Knödl, Anna Esterl und Katja Schmöller freuen. In Pilsting begleitete der Gemischte Chor unter Leitung von Willi Gabler die Gottesdienstfeier, in Großköllnbach der Kirchenchor unter Leitung von Kirchenmusiker Thomas Eiserle.

Dekan Eckl, der sich über die große Zahl der Mitfeiernden erfreut zeigte, wies bei seiner Begrüßung eigens nochmal auf die Bedeutsamkeit des Erstkommuniontages hin, betonte aber zugleich, dass bei aller Festlichkeit nun nur noch eines wichtig sei, „deine Begegnung mit Jesus“, so der Pfarrer.

Nachdem Kinder die Kyrie-Rufe gesprochen hatten, trugen Eltern die Lesung aus dem ersten Korintherbrief vor, in dem der Apostel Paulus die beim letzten Abendmahl Jesu gesprochenen Einsetzungsworte der Eucharistie beleuchtet. Das Evangelium verkündete Dekan Eckl. Es handelte sich dabei um die Geschichte von der Heilung des blinden Bartimäus. Was diese mit der Erstkommunion zu tun habe, fragte er schließlich in der Predigt. In einem Gespräch mit den Kindern, stand zunächst das Einfühlen in die Situation des Blinden im Mittelpunkt. „Selbst wenn wir jetzt die Augen schließen und uns vorstellen wie es für Bartimäus war, immer in Dunkelheit zu leben; wir können sie jederzeit wieder aufmachen und sehen die Welt um uns herum. Bartimäus konnte das nicht“, erklärte Pfarrer Eckl. Aber die Begegnung mit Jesus hätte ihm buchstäblich die Augen geöffnet. Dabei seien der Mut und der Glaube des Bartimäus Dinge, die uns Vorbild sein könnten, aber vor allem die Frage Jesu „Was willst du, dass ich dir tue?“ habe den Geistlichen beeindruckt. Diese Frage stelle er auch den Kindern und allen Menschen, die an Jesus glauben. „Wenn euch Jesus gleich in Gestalt des eucharistischen Brotes in die Hand gelegt wird, dann ist das der Moment, in dem du ihm begegnest, wie damals Bartimäus, und in dem er dich fragt: Was soll ich dir tun? Was ist dein innigster Wunsch an mich?“, erläuterte Dekan Eckl.

Bis dieser Moment tatsächlich kam, dauerte es freilich noch einige Augenblicke. Zunächst erneuerten die Erstkommunionkinder ihr Taufversprechen, wobei die Kommunionkerzen feierlich mit dem Licht der Osterkerze entzündet wurden. „Die Kerze und das weiße Gewand, das ihr heute anhabt, erinnert uns die Taufe, an den Augenblick, an dem alles begann und ihr Kinder Gottes wurdet“, so Eckl. Nach den Fürbitten brachten die Kinder symbolische Gaben zum Altar, dabei wurden sie von Gemeindeassistentin Lisa Rattei unterstützt. Zum Hochgebet durften sie sich um den Altar versammeln und so dem Wandlungsgeschehen aus nächster Nähe beiwohnen. Schließlich empfing jedes Kommunionkind die heilige Eucharistie aus den Händen des Priesters. Nach einer kurzen Besinnung und dem Danklied, endete die Feier mit dem Segen und dem feierlichen Te Deum, ehe die Kommunionkinder mit den Ministranten, Pfarrer Eckl und Gemeindeassistentin Rattei aus der Pfarrkirche auszogen.

(Fotos: Claudia Ratzka, Yasemin Özcan)