Am Donnerstagabend wurde in Pilsting mit den Freiwilligen Feuerwehren Pilsting und Ganacker, Harburg, Großköllnbach, Töding und Waibling-Parnkofen der Florianitag gefeiert. Dem Gottesdienst in der Pfarrkirche, zelebriert von Pfarrer Jürgen Josef Eckl, schloss sich die Florianiprozession durch Pilsting an. An diesem 5. Mai, einen Tag nach dem Gedenktag des Heiligen Florian, wolle man insbesondere für die Anliegen und die verstorbenen Mitglieder der Wehr beten.
 

Florian von Lorch ist der Patron der Feuerwehren, gleichzeitig aber auch einer der ersten Märtyrer der katholischen Kirche. Der Heilige Florian wollte, so erzählt die Legende, 40 Christen helfen, die in großer Bedrängnis waren. „Er wurde dann enttarnt und zu Tode gemartert“, erzählte Pfarrer Eckl. Er wurde der Überlieferung nach mit Knüppeln geschlagen, seine Schulterblätter mit geschärften Eisen gebrochen, schließlich wurde er zum Tod verurteilt und mit einem Stein um den Hals von einer Brücke in die Enns gestürzt. Seine Attribute als römischer Soldat mit Lanze und einem Mühlstein erzählen von seinem Märtyrium.

Florian von Lorch, Beamter und Christ, stieg schnell auf: zuverlässig, ehrlich, treu, vernünftig war er. „Die Motivation der Christen kam nicht nur aus Pflichtbewusstsein dem Kaiser gegenüber, wie bei anderen Beamten“, sagte Pfarrer Eckl, „sondern auch aus ihrem Glauben.“ Sie hielten kompromisslos an den christlichen Lehren fest. „Sie taten ihren Dienst zur Ehren Gottes und aus Liebe zu ihren Mitmenschen“, unterstrich er, „das kommt uns allen bekannt vor: das Leitwort der Feuerwehr: ‘Gott zur Ehr’, dem nächsten zur Wehr’ sagt ja genau das aus.“ Das sei ein wesentliches, oft unterschätztes Element der Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehren, betonte er. „Wenn man etwas zur Ehre Gottes tut, für einen höheren Zweck, wie es schon die ersten Christen taten, dann hat man eine höhere Motivation.“ Man ist bereit seine Zeit, seine Energie, im Extremfall sogar die eigene Gesundheit und das eigene Leben für andere einzusetzen. „Dafür möchte ich Ihnen heute danken“, sagte er, „die vielen Stunden, die sie in ihrer Freizeit investieren: in Übungen, in die Ausbildung, in Einsätzen, aber auch in der Jugendarbeit und im gesellschaftlichen Bereich, um Menschen die in Not geraten sind zu helfen, aber auch um das Miteinander und den Zusammenhalt, das die Feuerwehren ja auch ausmacht, zu pflegen.“ Darin möchte wolle er sie auch bestärken, sagte Pfarrer Eckl, denn die Gesellschaft brauche sie; die, die über den eigenen Gartenzaun hinaus schauen, die sich füreinander einsetzen und in dem was sie Tun dem Herrgott verpflichtet wissen. „Wenn wir nämlich Gott die Ehre geben, die ihm gebührt, dann wird Er uns die Weisheit geben im richtigen Moment die richtigen Entscheidungen zu treffen; er wird uns die Kraft geben das Notwendige zu tun und dabei an unserer Seite stehen.“

Mit den Ministranten und Pfarrer Jürgen Josef Eckl voran und den Fahnenabordnungen der Wehren des Markt Pilsting dahinter stellten sich die Mitglieder der Wehren zum Zug durch den Marktkern auf. Gesichert wurde die Feierlichen Prozession von der Feuerwehr Pilsting mit ihren Aktiven, die die Straße für die Teilnehmer sperrten. An dem Zug von der Kirche aus durch die Straßen des Markt Pilsting nahmen unter anderem Bürgermeister Martin Hiergeist und sein Stellvertretender Hans Weichselgartner, Altbürgermeister und Ehrenkreisbrandmeister Josef Hopfensperger sowie die Markträte Gerhard Haas, 2. Vorsitzender FFW Pilsting, und Christian Schuster teil – alle in Uniform. Zurück an der Kirche wurde insbesondere den Verstorbenen gedacht und mit einem Gebet und dem Segen fand der Florianitag seinen Abschluss. Bürgermeister Martin Hiergeist betonte zum Abschluss: „Ich möchte diesen Moment nutzen euch zu danken; für euren Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr, ob das Übungen sind oder Einsätze.“
 
(Text und Fotos: S. Melis)