Zu Fronleichnam haben die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach mit den Benefizien Ganacker und Parnkofen das Hochfest des Allerheiligsten Leibes und Blutes Christi in Ganacker und Großköllnbach gefeiert. In Ganacker zelebrierte Dekan Jürgen Josef Eckl, in Großköllnbach Pfarrvikar Dr. Peter Chettaniyil.

In seiner Predigt griff Dekan Jürgen Josef Eckl eine Passage aus dem Buch Deuteronomium auf. Man könne es fast überhören, „so unscheinbar kommt es daher.“ „Vergiss den Herrn, deinen Gott, nicht!“ war eine Mahnung an das Volk Gottes, das zu dem Zeitpunkt nach der langen Wüstenwanderung längst im gelobten Land angekommen und sesshaft geworden ist. Angesichts der Sorglosigkeit und des Wohlstandes, der sich ihnen bot, hatten sie schnell vergessen, dass Gott es war, der sie vor dem Hunger und dem Sterben in der Wüste bewahrte und ihnen das verheißene Land schenkte. „Ist dies aber nicht auch eine Mahnung an uns heute, an mich, an Sie, an uns alle, die wir uns in der Sorglosigkeit eines gelobten Landes wähnen, den Reichtum und den Wohlstand genießen?“, fragte er. „Greift nicht immer mehr eine Gottvergessenheit in unserer Gesellschaft, in der ganzen abendländischen Kultur um sich, weil wir meinen, uns unseren Reichtum aus eigener Kraft erarbeitet und durch eigene Hand erwirtschaftet zu haben? Weil wir zufrieden sind mit dem, was wir haben und was wir sind – satt an allem?“ Das wäre, so Dekan Eckl, ein überheblicher Blick. „Ich möchte sagen: Es ist fataler Irrtum so zu denken!“

Nicht nur der Krieg in der Ukraine, auch die Pandemie in den Jahren zuvor, die Krise der Schöpfung, die sich in der Veränderung des Klimas und im Sterben der Artenvielfalt äußert, all dies zeigt uns wie zerbrechlich doch die vermeintlichen Selbstverständlichkeiten sind, auf denen wir unser aller Existenz aufbauen, betonte er. Fronleichnam sei Verkündigung. „Auch wenn uns viele meinen raten zu müssen, uns lieber im Hintergrund zu halten und wegzuducken, auch wenn die Kirche mit ihrer Botschaft heute mehr denn je ein Stachel im Fleisch der Satten ist“, sagte er. „Nein! Der Glaube gehört ins öffentliche Leben. Der christliche Glaube und die katholische Kirche gehören zu unserem Land.“

(Text und Fotos: S. Melis)