Gelungenes Pfarrfest bei herrlichem Sonnenschein

 

Großes Glück hatten die Organisatoren des Pfarrfestes: Am Sonntag prangte die Sonne am strahlend blauem Himmel, die Temperaturen waren angenehm – und Gäste kamen kontinuierlich, so dass die Bankreihen im Zelt und außen gefüllt waren und blieben. Dem Pfarrfest ging die Eucharistiefeier in der Pfarrkirche voran, musikalisch herausragend umrahmt vom stimmstarken Gemischten Chor unter der Leitung von Willi Gabler. Pfarrgemeinderatssprecher Werner Petschko führte interessierte Besucher über den Friedhof: „Grabsteine erzählen Geschichte und Geschichten“ war das Thema.

In seiner Predigt nahm Pfarrer Jürgen Josef Eckl Bezug auf das Markus-Evangelium und die Erzählung von der Heilung des Taubstummen. „Taub zu sein, nicht sprechen zu können, das isoliert, schneidet ab und macht einsam“, sagte Pfarrer Eckl. Jesus fragte den Mann nicht nach seiner Herkunft oder seinem Glauben, er nahm ihn beiseite und sprach zu ihm: „Effata“: Öffne dich. „Jesus nimmt sich jedes Menschen an, egal welcher Herkunft oder welchen Glaubens“, bekräftigte er. Auch wollte er nicht unter den Augen aller wirken, sondern nahm ihn zur Seite. „Jesus will in diesem Moment der Begegnung ganz für diesen Menschen da sein.“ Noch heute, bei der Taufe, ist „Effata“ eines der Schlüsselworte: Der Zelebrant berührt die Ohren und den Mund des Neugetauften und spricht „Effata!“, um deutlich zu machen, dass dieser das Wort Gottes hören und seinen Glauben bekennen soll. Es gebe aber auch eine Taubstummheit jenseits des Körperlichen, sagte Pfarrer Eckl. Ein mitmenschliches Miteinander der Taubstummheit: dort, wo das „Zuhören“ fehlt. „Effata“, das sei eine lebenslange Aufgabe, die nicht halbherzig absolviert werden dürfe. Es sei eine Aufgabe für jeden zuzuhören und sich der Vereinsamung in der Gesellschaft entgegen zu stellen.  Zelebriert wurde der sehr gut besuchte Gottesdienst von Pfarrer Jürgen Josef Eckl und als Konzelebrant von Pfarrvikar Pater Anish Jacob. Der Gottesdienst wurde umrahmt vom Gemischten Chor Pilsting, der sich mit Liedern wie „Chariot is coming“ und besonders bei „Salve Regina“ stimmlich stark und harmonisch zeigte.

Im Anschluss waren die Gäste zum Pfarrfest auf den Vorplatz des Pfarrhofes geladen. Das Wetter war den Pfarrfest-Besuchern und auch Veranstaltern gewogen: Milde Temperaturen luden dazu ein, das Fest zu besuchen und auch dort zu verweilen. Organisiert wurde das Pfarrfest vom Sachausschuss “Feste und Feiern” unter der Federführung von Renate Meindl, wobei sich die katholischen Vereine der Pfarreiengemeinschaft jedes Jahr geschlossen zum Gelingen beteiligen: Kolping, Katholischer Männerverein und Frauenbund, der Pfarrgemeinderat, die Kirchenverwaltung und die Ministranten, dazu noch viele helfende Hände. Ein breites Torten- und Kuchenbuffet, allesamt Spenden, bereicherte den Mittagstisch. Neu war in diesem Jahr für die kleinen Gäste eine Tragerlrutsche. Die Ministranten gingen rundum und verkauften „Minilade“: verschiedene Marmeladen und Gelées.

„Hinter jedem Grab steht ein Lebensschicksal“, sagte Werner Petschko bei der Führung über den Friedhof. „Da stecken faszinierende Geschichten dahinter!“ Petschko erzählte von tragischen Geschichten, aber weckte auch Erinnerungen, beispielsweise an „Kotter Ernst“: Ernst Fröschl. Die Besucher erinnerten sich mit einem Lächeln an das „Pilstinger Original“. „Ich find’s schade, dass es keine Orginale wie ihn mehr gibt“, sagte Petschko. Seine Angewohnheit nach dem Gottesdienst Bilder zu verteilen, zum Beispiel, vorzugsweise hatte er Schmetterlinge gemalt. Auch erinnerte Petschko an Käthe Minner, die als Hebamme hunderten Pilstingern auf die Welt geholfen hatte, und betonte ihren Verdienst als Geburtshelferin als „erster Mensch, der einem ein Lächeln schenkt.“

(Bericht und Foto: Melis)

 

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