Am Dienstag wurde das Hochfest Allerheiligen mit feierlichen Gottesdiensten und am Mittwoch der Allerseelentag als Gedächtnis aller Verstorbenen in der Pfarreiengemeinschaft Pilsting/Großköllnbach mit dem Benefizien Parnkofen und Ganacker begangen. Dekan Jürgen Josef Eckl begrüßte die große Anzahl Gläubiger am Dienstagnachmittag zur Andacht in der Pfarrkirche Pilsting, besonders jene, die nach Pilsting „nach Hause“ gekommen sind an die Gräber ihrer Angehörigen. Bei der Andacht gedachten die Gläubigen gemeinsam der Verstorbenen, am Altar wurde eine Kerze für jeden Verstorbenen des vergangenen Jahres entzündet und ihre Namen verlesen. Musikalisch umrahmt wurde die Andacht von den Männern des Gemischten Chores unter der Leitung von Willi Gabler.

„Wenn ein Kind das Licht der Welt erblickt, dann wird es mit einem ganz besonderen Umstand willkommen geheißen“, sagte er, „nämlich dadurch, dass ihm ein Name zugesprochen wird.“ Der Name sei, zumindest auf den ersten Blick, etwas selbstverständliches. Keiner sucht ihn sich selbst aus und er begleitet einen jeden ein Leben lang. „Er ist mit unserer Person verbunden wie nichts anderes“, sagte er, „er ist Inbegriff dessen, was uns als Mensch ausmacht.“ Mit dem Namen sei alles verbunden: Begabungen, Schicksalsschläge, Liebe, Schwächen, Begegnungen und Erfahrungen, das Geschaffte und Erreichte, auch das Unvollendete, die Verletzungen. „Das ist auch der Grund, warum es Menschen berührt, wenn sie mit Namen angesprochen werden“, sagte er, „das ist weit mehr als eine Höflichkeit, das ist ein Stück weit Ausdruck von Würde.“ Erst recht haben alle vor Gott einen Namen. „Vor ihm sind wir keine Nummer, nicht irgendwer“, unterstrich er. „So wie der Name das Erste ist, mit dem Menschen willkommen geheißen werden, so ist er auch das Letzte, mit dem Menschen aus dieser Welt verabschiedet werden.“ Es sei eine gute Tradition, dass besonders die Namen der im letzten Jahr verstorbenen am Allerheiligenfest in der Kirche nochmal ausgesprochen werden, sagte er. „Das drückt aus: du fehlst in deiner Einmaligkeit – und gleichzeitig: ich weiß, dass du da bist, in ganz neuer Weise.“ Die Aussprache des Namens berühre auch Gottes Versprochen an alle: dass der Name jedes einzelnen Menschen in Gottes Hand geschrieben ist – aufgezeichnet, wo er nie vergessen werden kann. „In unserer Welt wird früher oder später immer das Vergessen das letzte Wort haben“, sagte er, „aber Gott vergisst keinen.“

(Text und Foto: S. Melis)