Am Montag der Karwoche weihte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer im Hohen Dom zu Regensburg die Heiligen Öle. Bereits am Abend übergab Dekan Martin Ramoser diese auch an Pfarrer Jürgen Josef Eckl für die Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach.

Die Heiligen Öle – das Krankenöl, das Katechumenenlöl und der Chrisam – finden ihren Platz an würdigen Orten in den Pfarrkirchen. In Pilsting werden sie beispielsweise das ganze Jahr über im linken Seitenaltar (bei der Figur der Mutter Gottes im Moos) aufbewahrt. Am Gründonnerstag nimmt sie die Pfarrgemeinde symbolisch in Empfang, wenn sie bei der Abendmahlsmesse durch die Ministranten in die Pfarrkirche gebracht und dem Pfarrer übergeben werden.

“Mit den Krankenölen wird bei der Krankensalbung die Hand eingerieben, wobei Sündenvergebung zugesprochen sowie um Heilung, Genesung und das Bestehen einer schwierigen Situationen wie einer Operation gebetet wird. Bischof Voderholzer erinnerte in diesem Zusammenhang, dass viele Priester Coronapatienten gesalbt haben. Er nahm die Priester gegen Kritik ausdrücklich in Schutz und verwies darauf, dass sie nichts unversucht gelassen haben, Kranke zu besuchen und Sterbende zu begleiten. Das Katechumenenöl wird für Erwachsene eingesetzt, die sich auf den Empfang der Taufe vorbereiten. Das geht auf den antiken Brauch zurück, Kämpfer für den Ringkampf zu salben. Entsprechend steht das Öl dafür, dass die Katechumenen den Glauben erringen können.

Am häufigsten aber wird das Chrisamöl gebraucht: bei der Taufe als Erweiterung und Vertiefung des Übergießens mit Wasser. Es handelt sich um ein duftendes und stärkendes Oliven- sowie auch Rosenöl. In Israel wurden die Propheten, Priester und Könige gesalbt. Bischof Dr. Voderholzer: „Jesus Christus ist der schlechthin Gesalbte: der Christus.“ Eingesetzt wird der Chrisam ebenfalls bei der Firmung – in Corona-Zeiten erfolgt der Auftrag mit einem Wattestäbchen. Auch dies sei sehr eindrücklich, zumal da der Bischof bzw. sein beauftragter Firmspender erklärt: „Sei besiegelt mit der Gabe des Heiligen Geistes.“ Dazu gehören u.a. die Weisheit, Einsicht, der Rat, die Erkenntnis sowie die Gottesfurcht. Auch wird der Chrisam bei Priester- und Bischofsweihen benötigt.

Doch damit nicht genug – weitere wichtige Handlungen nannte der Bischof, in deren Rahmen der Chrisam zum Einsatz kommt: bei der Weihe von Kirchen, konkret der Altarweihe sowie bei der Segnung der Apostelleuchter und der Apostelsteine: „Die Kirche ruht auf dem Zeugnis der zwölf Apostel auf, deshalb wird auch bei diesen Gelegenheiten gesalbt.“

(Text: bistum-regensburg.de, 30.03.2021)