Kirche und Landwirtschaft

Am Freitag hatte der Pfarrgemeinderat Großköllnbach in Kooperation mit der Katholischen Erwachsenenbildung Dingolfing-Landau zur Besichtigung des Obsthofes Haller als Auftakt der Reihe „Kirche & Landwirtschaft“ geladen, über 20 Gäste waren der Einladung gefolgt. Christian Melis vom Pfarrgemeinderat begrüßte die Gäste, darunter Dekan Jürgen Josef Eckl, Kreisbäuerin Karolin Aigner und Pfarrvikar Arul Irudayasamy Antonysamy. Für Oktober war es ein unnatürlich warmer Tag und in der Runde war das das Gesprächsthema Nummer eins. „Diese Wettersituation verschiebt sich“, sagte Christian Melis. In diesem Jahr ging es später aufs Feld wegen intensivem Regen und kühlen Temperaturen bis weit in den Mai. Auf der anderen Seite standen Trockenheit und hohe Temperaturen. „Daran sieht man schon – es ist durchaus nicht einfach, die Widrigkeiten durch den Klimawandel werden größer. Vor diesem Hintergrund ist es doppelt so wichtig mit der Schöpfung umzugehen und zu sagen: es ist nicht selbstverständlich, was da alles wächst.“ Sicherlich sei das der Verdienst der Landwirte, betonte er, dennoch sei Demut vor der Schöpfung in Verbindung mit Dankbarkeit an den Schöpfer, gerade zu Erntedank, angebracht. Nach einer kleinen Verköstigung durch Bernhard Haller mit Äpfeln, Most und Apfelsaft erzählte er von seinem Betrieb: in zweiter Generation wird der Obsthof bewirtschaftet, als er den Hof übernommen hatte, hatte er die Anbaufläche erst verdoppelt und dann verdreifacht. „Fangen wir mit der Schöpfung an“, sagte er: für ihn sei die Schöpfung kein Zufall. „Ich glaube, dass das wirklich eine Schöpfung ist und, dass da eine größere Macht dahinter steht.“ Er habe „den allerschönsten Beruf, den es gibt“, stellte er heraus. Die Gäste führte er durch die Obsthaine, wobei noch vereinzelt Birnen hingen, einige Obstbäume noch voll trugen. Gerade ist Erntezeit, seine Frau Christiana war während der Besichtigung fleißig am Abernten, auch sie wurde kurz besucht. Zahlreiche Fragen wurden den Teilnehmern beantwortet: von Lagerungs-Fragen bis hin zu Anbau-Fachtipps, welche Apfelsorten für Allergiker geeignet seien und wie man die Bäume dazu anhält den besten Ertrag zu bringen. „Kirche und Landwirtschaft hat viel miteinander zu tun“, unterstrich Pfarrer Jürgen Josef Eckl, „die Schöpfung bewahren – das ist ja nicht überall gleichermaßen der Fall.“ Kreisbäuerin Karolin Aigner zeigte sich fasziniert von den Äpfelwäldchen in Hanglage mit Sicht über das schöne Isartal: „Das hier ist wirklich wie in Südtirol“, sagte sie lachend.

 

(Text und Fotos: S. Melis)