Mit hörbarem Bedauern haben sich Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltung und Chormitglieder um Mariä Himmelfahrt von Kirchenmusikerin Motoko Matsuno verabschiedet. Nach vier Jahren in der Pfarreiengemeinschaft Pilsting/Großköllnbach hat sie sich neu orientiert und findet ihre neue Wirkungsstätte in Donaueschingen im Südwesten Baden-Württembergs „Kirchenmusik ist nicht nur ein Beiwerk“, unterstrich Dekan Jürgen Josef Eckl bei der Verabschiedung, „das ist nicht nur ein Lückenfüller. Kirchenmusik ist ein wesentlicher Bestandteil der Liturgie“.

„Heute haben zum letzten Mal die Hände von Frau Matsuno unsere Orgel erklingen lassen“, sagte Gesamtpfarrgemeinderatssprecher Werner Petschko am Sonntagvormittag in der Pfarrkirche Pilsting zu den Gottesdienstteilnehmern. Nach vier Jahren verlässt Motoko Matsuno die Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach, ihr Weg führt die Kirchenmusikerin nach Donaueschingen, die zweitgrößte Stadt des Schwarzwald-Baar-Kreises. Er zitierte aus dem Pfarrbrief, in dem Dekan Jürgen Josef Eckl das schrieb, was sie auszeichnete: „vom dienstlichen her ein großes musikalisches Können und Engagement, sowie große Zuverlässigkeit in der Mitgestaltung der Gottesdienste und Andachten“, las Petschko vor, „stets ein unkompliziertes Zusammenarbeiten“. Menschlich sei Motoko Matsuno immer freundlich, zugleich zurückhalten gewesen. „Immer ein Lächeln auf den Lippen, oft auch erfrischend hell auflachend“, sagte Petschko. Leider habe Corona sie zwei Jahre lang ausgebremst, gerade mit Blick auf den Jugend- und Kinderchor.

„Pfarrer und Pfarrgemeinderat möchten Sie aber nicht gehen lassen, ohne Ihnen nicht offiziell an die hiesige Wirkungsstätte erinnernde Präsente zu überreichen“, betonte er. Petschko überreichte ihr die Regensburger Sonntagsbibel und den Heimatfilm von 2003 des Heimatvereins. „Auf dem Sie in etwa anderhalb Stunden die Orte, Landschaft, Geschäfte, Menschen, vor allem aber auch die Kirchen und Kapellen wieder sehen können, in denen Sie tätig waren.“ Dekan Jürgen Josef Eckl, der seinen Urlaub unterbrochen hatte um Motoko Matsuno zu verabschieden, sagte ihr ein herzliches „Vergelt’s Gott“ persönlich, aber auch im Namen der Pfarreiengemeinschaft. „Wenn Sie spontan mal einspringen musste, da gab’s nie ein ‘Nein’“, unterstrich er, „sie war immer zur Stelle, mit großem Pflichtbewusstsein.“ Nach dem Schlusssegen von Dekan Jürgen Josef Eckl spielte sie noch ein Abschiedslied in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt für die Kirchenbesucher.

Am nächsten Tag, am Montag, verabschiedete sich die Pfarrei Großköllnbach von der Kirchenmusikerin. „Unsere liebe Kirchenmusikerin Motoko ist heute das letzte Mal bei uns im Gottesdienst“, sagte Pfarrgemeinderat und Mesner Bernhard Haller. Zur Freude der Pfarrangehörigen hatte sie vor vier Jahren die Leitung des Großköllnbacher Chor übernommen. „Selbst in der Coronazeit hast du versucht das Möglichste zu tun“, unterstrich er. „Herzlichen Dank“, sagte er an die Kirchenmusikerin gewandt, „wir haben dich sehr geschätzt undwünschen dir für deine neue Stelle in Donaueschingen viel Kraft, Gottes Führung und Segen!“

Motoko Matsuno wurde 1979 in der Stadt Gifu in Japan geboren, studierte in ihrer Heimatstadt Musik und Musikpädagogik (Lehramt dazu) und arbeitete als Berufsmusikerin und Musiklehrerin. Jenseits der 30 hat sie als Organistin in der kath. Kirche Gifu angefangen – ohne Unterricht. Um sich an der Orgel weiter zu bilden ist sie nach Deutschland gezogen, nach Regensburg und ging auf die Hochschule für kath. Kirchenmusik. Am Sonntag, 28. August, wird sie von der katholische Seelsorgeeinheit Donaueschingen in der Stadtkirche St. Johann feierlich begrüßt. Ab 1. September übernimmt Thomas Eiserle die Kirchenmusikerstelle in der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach.

(Text und Fotos: S. Melis)