Krankenwagen der Johanniter erhielt kirchlichen Segen

 

Die Segnung des neuen Johanniter-Fahrzeug am Standort Auwärter-Automobilpark sowie die Indienststellung der Johanniter-Hundeführerstaffel Straubing ist am Samstag gefeiert worden. Der Notfallkrankentransportwagen sei zugleich ein wichtiges Arbeitsmittel und ein Symbol: „So wie unsere Einsatzkräfte mit ihrer Einsatzkleidung als Retter und Helfer in der Not zu erkennen sind, so soll dieses Fahrzeug ein Symbol sein für unsere Einsatzbereitschaft in der Region“, betonte Regionalvorstand Dr. Hermann Hilber.

Pfarrer Jürgen Josef Eckl und Pfarrer Lorenz Freiherr von Campenhausen segneten im Beisein der Gäste, darunter die neue Johanniter-Rettungshundestaffel aus Straubing, das Fahrzeug. Melanie Weinhold, Leiterin der neuen Johanniter-Hundestaffel Straubing, wurde die Gründungsurkunde für die Staffel und ihre Ernennungsurkunde zur Leiterin überreicht.

Jürgen Kramer, der Ortsbeauftragte der Johanniter für Großköllnbach, begrüßte unter anderem die Regionalvorstände Dr. Hermann Hilber und Martin Steinkirchner, den Leiter der Einsatzdienste Frank Zirngibl, Bürgermeister Josef Hopfensperger und seinen Stellvertreter Martin Hiergeist, die Marktgemeinderäte Josef Beer und Josef Salzberger, den Leiter der PI Landau, Polizeihauptkommissar Stephan Lehner, die Leiter der Integrierten Leitstelle Straubing, Gerhard Kleeberger, und Landshut, Peter Winzinger, Kreisbrandmeister Andreas Miller sowie Hausherrn Dr. Konrad Auwärter.

Für Bürgermeister Josef Hopfensperger sind sowohl das neue Fahrzeug als auch die Rettungshundestaffel Straubing Zeichen, dass die Johanniter in der Region angekommen sind. „Es ist für uns alle ein sehr guter Tag“, sagte er, denn mit dem neuen Notfallkrankentransportwagen werde die Rufbereitschaft in der Region verbessert. Er betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen mit dem mittlerweile etablierten Rettungsdienst der Johanniter in Großköllnbach sehr gut sei. Aus Erfahrung wisse Hopfensperger, der lange Jahre als Kreisbrandmeister seinen Dienst absolvierte, wie wichtig eine Rettungshundestaffel ist: „Wenn man vermisste Personen hat, wie hilflos man ist und wie schwierig sich die Suche gestaltet.“ Da sei es „sehr wichtig“ auf eine Hundestaffel zurückgreifen zu können.

Nicht nur das Fahrzeug wird gesegnet, betonte Regionalvorstand Dr. Hermann Hilber, sondern auch diejenigen, die für den Dienst an der Bevölkerung damit unterwegs sind. Wichtig sei beides: die richtigen Leute und die richtige Ausrüstung an ihrem Platz. „Wir haben uns gemeinsam vorgenommen den Ortsverband Großköllnbach zu einer schlagkräftigen Einheit auszubauen“, betonte Dr. Hilber. „Heute haben wir eine weitere Etappe geschafft.“ Ein solches Fahrzeug falle nicht vom Himmel: Die ganze Johanniter-Familie mit allen Diensten hat dazu beigetragen, ein solches Fahrzeug anzuschaffen. „Ich bin sicher, dass dies erst der Anfang ist auf dem erfolgreichen Weg in dieser Region.“

„Sie leisten eine ganz vorbildliche Arbeit vor allem in ihren Einsätzen“, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl, „aber auch im gesellschaftlichen Bereich.“ Beispielsweise bei der Jugendarbeit, bei der junge Menschen „gefördert und gefordert“ werden und bei der Jugendliche Verantwortung im sozialen und mitmenschlichen Bereich übernehmen. Er dankte den Johannitern für ihre Dienste: „Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit ist, dass man sich der Menschen annimmt, die in Not geraten sind, das ist leider zur Ausnahme geworden.“ Pfarrer Lorenz Freiherr von Campenhausen las aus dem Lukas-Evangelium das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter. „Der Barmherzige Samariter ist eine unglaublich bekannte Geschichte und, ich meine, einer der wichtigsten Texte in der Bibel.“ Seinerzeit wurde auf die „Samariter“, eine eigene Religionsgemeinschaft, herab geschaut: Mit ihnen sprach man nicht. „Und genau so jemand hilft“, betonte er. „Das ist ein schöner Anstoß darüber nachzudenken: Wir haben momentan die Herausforderung mit Menschen aus anderen Ländern, die zu uns kommen.“ Es drohe in der Bevölkerung die Haltung: „Ich will mit denen nichts zu tun haben.“ „Das ist die Gefahr“, sagte er. Gerade die Johanniter-Rettungsdienste bieten hier besondere Chancen und haben den besonderen Auftrag diese Menschen zu integrierten. „Oft genug macht man die Erfahrung, dass gerade diese Leute im Dienst gefehlt haben.“ Dabei müssen sie sich auf das christliche Wertbild der Johanniter einlassen, auf die evangelische Orientierung: „Aber jeder darf bei den Johannitern mithelfen, und jedem, der in Not ist, wird geholfen.“ Am Ende der Lesung heißt es: „Jesus sagt zu ihm: Dann gehe und handle genau so.“ Die Johanniter hätten die Möglichkeit durch eine qualifizierte Ausbildung Chancen zu bieten, aber auch ein Vorbild zu sein. „Der Egoismus greift um sich.“ Hilfsorganisationen könnten durch ihre Bereitschaft, sich für andere einzusetzen, Zeichen setzen und Vorbilder sein.

„Der Regionalverband Ostbayern bedankt sich und beglückwünscht Euch, dass ihr Teil unserer Johanniter-Familie geworden seid“, sagte Dr. Hermann Hilber an die neuesten Mitglieder der Johanniter gewandt. „Es ist für uns ein großes Geschenk.“ Sie seien bereits eine eingeschworene Gemeinschaft. „Ihr passt sehr gut zu uns, und ich hoffe ihr fühlt Euch wohl – wir werden das unsere tun, dass es dabei bleibt.“ Der Regionalvorstand betonte, die Hundestaffel sei eine „super Ergänzung“ für den Regionalverband und die Dienste in Niederbayern, die für die Bevölkerung weiter ausgebaut werden sollen. Die Rettungshundestaffel Straubing mit ihren acht Mitgliedern, davon sieben Hundeführern, ist dem Johanniter Ortsverband Großköllnbach zugeteilt und wird von der erfahrenen Hundeführerin Melanie Weinhold geleitet. Ihr wurde im feierlichen Rahmen am Samstagabend in Pilsting die Gründungsurkunde der Staffel sowie die Ernennungsurkunde überreicht, die sie als Leiterin benennt.

Dr. Konrad Auwärter zeigte sich begeistert von dem Engagement der Johanniter: „Es ist eine Ehrenpflicht in Zukunft mitzuarbeiten“, betonte er. Die finanziellen Aspekte der Feierlichkeiten übernahm in diesem Zuge Dr. Konrad Auwärter, der zitierte: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“

(Text und Foto: Melis)
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