Bischof Dr. Rudolf Voderholzer hat am Freitag, den 14. März 2023, Vertreter des „Landesverbandes katholischer Männergemeinschaften in Bayern e.V.“ im bischöflichen Ordinariat empfangen. Neben dem Vorsitzenden Dr. Günther Denzler, den langjährigen CSU-Bezirkstagspräsidenten von Oberfranken, begrüßte der Regensburger Oberhirte den stellvertretenden Vorsitzenden Andreas Krieglstein sowie den neuen Landespräses der katholischen Männergemeinschaften in Bayern e.V., Pfarrer Jürgen Josef Eckl aus der Pfarreiengemeinschaft Pilsting-Großköllnbach im Bistum Regensburg.

Auf der Frühjahrsvollversammlung der bayerischen Bischöfe, die vom 14. bis 16. März 2023 in Münsterschwarzach stattfand, wurde Bischof Dr. Voderholzer zum neuen Beauftragten für die Männerseelsorge im Freistaat ernannt. Bischof Rudolf hatte die Aufgabe vom emeritierten Bamberger Erzbischof Ludwig Schick übernommen. Wie der neue Beauftrage gegenüber den Vertretern des „Landesverbandes katholischer Männergemeinschaften in Bayern e.V.“ betonte, sei es gerade heutzutage wieder wichtig, auch die Rechte von Männern zu stärken. In der modernen Gesellschaft spiele das Männerbild oft nur eine untergeordnete Rolle. Dabei sind es auch die Männer, die den Glauben in der Gesellschaft repräsentieren. Ihnen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, betrachtet der Regensburger Oberhirte als eine der zentralen Aufgaben seines neuen Amtes: „Die eigentliche Herausforderung in der Kirche sind die Männer“.

Es sei ein Paradox, dass Männer in der Gesellschaft oft nicht wahrgenommen werden – und gerade darum ist es geboten, ihnen auch eine spezifische Seelsorge zukommen zu lassen, so Bischof Rudolf. Gerade die katholische Kirche müsse noch mehr Räume schaffen, die es den Männern erlaube, offen über ihren Glauben, ihre Probleme und Sorgen zu sprechen.

Gegenüber Dr. Günther Denzler und Andreas Krieglstein sieht Bischof Rudolf seine neue Aufgabe auch darin, zusammen mit dem „Landesverband katholischer Männer in Bayern“ spezielle Angebote für Männer zu schaffen. So werden eine Wallfahrt für alle Diözesanverbände sowie Veranstaltungsreihen geplant, die Männerthemen in den Fokus rücken. Bei der Jahresversammlung in Regensburg 2024 wird Bischof Rudolf mit dabei sein.

Dass es derzeit nicht gut um das Männerbild in der Gesellschaft stehe, zeige sich mittlerweile in vielen Publikationen. „Der gekränkte Mann, Verteidigung eines Auslaufmodelles“ von Tobias Haberl sei da nur ein Beispiel. Von Seiten des Feminismus werden Männer gar als Mängelwesen dargestellt und die „toxische Männlichkeit“ ist mittlerweile zu einem Kampfbegriff geworden.

1903 wurde der „Landesverband der katholischen bürgerlichen Vereine Bayerns“ gegründet. Entstanden war der Bund einst aus der Idee heraus, der christlichen Sache im Allgemeinen zu dienen und im Besonderen die Interessen des katholischen Bürgertums zu fördern sowie dessen Einfluss im öffentlichen Leben zu stärken. Es galt, das katholische Vereinsleben durch Organisation von Vorträgen und gegenseitiger Annäherung der Verbandsvereine auch in gesellschaftlicher Hinsicht zu stärken. Um aktiv in die Gesellschaft hineinzuwirken, hatte der Landesverband stets zu aktuellen politischen Themen Stellung bezogen. Daher verwundert es nicht, dass sich die katholischen Männervereine ursprünglich als Patriotenvereine bezeichneten, denn sie waren Ausdruck und Zeichen des erwachenden politischen Katholizismus. Ausdrücklich war es die Aufgabe des Verbandes, Männer bei ihrer Suche nach einem gelingenden Leben zu unterstützen, ihnen die Möglichkeit zu geben, eine zeitgemäße männliche Spiritualität zu leben sowie sie für einen partnerschaftlichen Lebensstil zu befähigen und sie in Krisen- und Umbruchsituationen nicht allein zu lassen. Der Landesverband der Katholischen Männergemeinschaften hat derzeit über 40 Vereine mit über 4400 Mitgliedern.

Text und Bilder: Bischöfl. Pressestelle