1. Biographie des Sohnes Gottes

Gott erblickte das Licht der Welt in der Nacht vom vierundzwanzigsten zum fünfundzwanzig­sten Dezember. Die Mutter Gottes wickelte Gott in Windeln. Auf einem Esel flüchtete er sodann nach Ägypten. Als seine Taten verjährt waren, kehrte er in sein Geburtsland zurück, weil er fand, dass dort der Ort sei, an welchem ein jeder am besten gedeihen könnte. Er wuchs auf im Stillen und nahm zu an Alter und Wohlgefallen. Es litt ihn in der Welt. Er wurde die Freude seiner Eltern, die alles daransetzten, aus ihm einen ordentlichen Menschen zu machen.

So erlernte er nach einer kurzen Schulzeit das Zimmermannshandwerk. Dann, als seine Zeit gekommen war, legte er, sehr zum Verdruss seines Vaters, die Hände in den Schoß.

Er trat aus der Verborgenheit. Es hielt ihn nicht mehr in Nazareth. Er brach auf und verkün­dete, dass das Reich Gottes nahe sei. Er wirkte auch Wunder. Er sorgte für Unterhaltung bei Hochzeiten. Er trieb Teufel aus. Einen Schweinezüchter brachte er auf solche Art um sein Eigentum.

In Jerusalem verhinderte er eines Tages im Tempel den geregelten Geldverkehr. Ohne das Versammlungsverbot zu beachten, sprach er oft unter freiem Himmel. Aus der Langeweile der Massen gewann er einigen Zulauf. Indes predigte er meist tauben Ohren. Wie später die Anklage sagte, versuchte er das Volk gegen die Obrigkeit aufzuwiegeln, indem er ihm vor­spiegelte, er sei der ersehnte Erlöser. Andererseits war Gott kein Unmensch. Er tat keiner Fliege etwas zuleide. Niemandem vermochte er auch nur ein Haar zu krümmen.

Er war nicht menschscheu. Unbeschadet seines ein wenig großsprecherischen Wesens war er im Grunde harmlos. Immerhin hielten einige Gott für besser als gar nichts. Die meisten jedoch erachteten ihn für so gut wie nichts. Deshalb wurde ihm ein kurzer Prozess gemacht. Er hatte zu seiner Verteidigung wenig vorzubringen. Wenn er sprach, sprach er nicht zur Sache. Im übrigen blieb er bei seiner Aussage, dass er der sei, der er sei. Meist aber schwieg er.

Am Karfreitag des Jahres dreißig oder neununddreißig nach der Zeitwende wurde er, in einem nicht ganz einwandfreien Verfahren, ans Kreuz gehenkt.

Er sagte noch sieben Worte. Um drei Uhr Nachmittag, bei sonnigem Wetter, gab er den Geist auf. Zur gleichen Zeit wurde in Jerusalem ein Erdbeben von mittlerer Stärke verzeichnet. Es ereigneten sich geringe Sachschäden.

Quelle: Peter Handke, Prosa. Gedichte. Theaterstücke. Hörspiele. Aufsätze, Frankfurt 1969, Seite 99f.

 

Peter Handke schreibt den Lebenslauf Jesu wie einen Zeitungsbericht. Das wahre Leben Jesu finden wir in den Evangelien. Die Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes haben jeweils ihre Sicht des Lebens Jesu in einem Evangelium niedergeschrieben. “Evangelium” kommt aus dem Griechischen und heißt: “Frohe Botschaft”

Aufgabe:
Ergänze den folgenden Steckbrief vom Leben Jesu. Dazu solltest du ihn ausdrucken. Der Text von Peter Handke kann dir helfen, aber auch die Bibel und das Internet.
Übrigens – wenn du keine Bibel zuhause hast – ist hier eine Online-Ausgabe der Bibel zu finden: Online-Bibel

Zum Ausdrucken …

2. Mensch Jesus

Der Mensch Jesus ist für viele sicherlich weniger abstrakt wie Gott. Er ist ein Mensch wie wir und doch ein ganz besonderer: Ein von Gott gesandter Mensch. Jesus begeistert Menschen bis heute. Ganz ohne Internet, Instagram und WhatsApp. Irgendetwas scheint an ihm und seiner Geschichte dran zu sein.

Aufgabe:
Suche dir unter https://menschjesus.de/ eine “Mensch Jesus” – Karte heraus, die zu dir passt. Klicke auf die Karte und lese dir dann die Bibelstelle dazu durch… Denke darüber nach, was die Karte sowohl mit dir und deinem Leben als auch mit Jesus zu tun hat.
Poste auf dem Padlet, welche Karte du dir ausgesucht hast – und warum!

 

Mit Padlet erstellt

3. Jesus ist barmherzig

Was man in allen Geschichten über Jesus erfährt ist, dass er eine ganz besondere Eigenschaft hat: Barmherzigkeit.

Aufgabe:
Lies die folgende Geschichte und beantworte für dich folgende Fragen:
– Auf welchem Weg würdest du ins Himmelreich gelangen?
– Ist die Vorgehensweise von Jesus fair?
– Was möchte uns die Geschichte verdeutlichen?

Stell dir vor, du landest eines Tages tatsächlich im Himmel.

Es ist dort noch viel schöner, als du es dir vorgestellt hast – es ist wunderbar. Du bist endlich da, wo du immer hinwolltest.

Hier gibt es kein Leid, keine Krankheit, keine Angst, keinen Krieg und keine Ungerechtigkeit. Und du gehörst dazu, Gott hat dich in sein Himmelreich aufgenommen, er hat dir eben das Tor geöffnet.

Aber plötzlich merkst du: Da hinten kommt jemand über die Mauer geklettert. An Gott vorbei! Und er ist nicht alleine:

Inzwischen sind es schon ein gutes Dutzend. Und wie sie aussehen: Die gehören hier gar nicht rein, denkst du dir.

Und warum macht Gott nichts? Er steht doch da vorne und müsste die Eindringlinge doch zumindest in seinem Augenwinkel sehen.

Dich machen diese »Einbrecher« unruhig: »Das ist doch unfair, irgendwer muss doch etwas tun!«, rufst du. Und dann gehst du näher heran und schaust genauer hin: Da steht doch einer. Auf der anderen Seite der Mauer. Und der hilft ihnen auch noch, indem er eine Räuberleiter macht. »Wo ist denn Jesus, der müsste doch was tun!«, rufst du. Und dann schaust du doch noch mal genauer hin. Und erkennst den Menschen, der dort all den Typen über die Mauer hilft:

Es ist Jesus.

4. Jesus stillt unseren Hunger

Wir alle kennen die Erzählung vom Letzten Abendmahl Jesu.

Es gibt noch weitere Erzählungen in der Bibel, bei denen es um das gemeinsame Essen geht:
Einmal speist Jesus 5000 Menschen, die hungrig zu ihm kommen. Er hat aber nur fünf Brote und zwei Fische. Aber es reicht für alle!

Ein anderes Mal ist er beim Zöllner Zachäus zu Gast und isst mit ihm – einem Sünder. Das verändert das Leben von Zachäus. Sein Hunger ist gestillt.

Wir Menschen haben nicht nur Hunger auf Essen und Durst nach Trinken.
Auch unser Herz hat manchmal Hunger nach Dingen, die man nicht essen kann und vielleicht nicht einmal sehen kann und doch lebenswichtig für uns sind.

Aufgabe:
Überlege, nach was Menschen hungern?
Nach was hungerst du? Wonach sehnst du dich?

 

5. Jesus, der Christus

Christus ist nicht der Nachname von Jesus. “Christus” ist ein Titel und bedeutet: der Gesalbte.

Der Evangelist Lukas erzählt uns:

Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen.
So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht:
Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt.
Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe;
damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht;
damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.
Dann schloss Jesus die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

Lukas, 4,14-21

Jesus ist der Messias, der den Menschen Hoffnung bringt.

Aufgabe:
Überlege, wie Jesus den Menschen Hoffnung bringt? Was tut er? Erinnere dich an die Erzählungen in der Bibel!

Wenn du noch mehr über Jesus erfahren möchtes, empfehle ich dir den folgenden Film.

Welcome to your Themenmodul 3: JESUS CHRISTUS