Patrozinium und Johannisfeuer in Peigen

 

In diesem Jahr erleuchtete das große Johannisfeuer wieder die Nacht in Peigen. Nach zwei Jahren Regenpause und einem Jahr, in dem die Trockenheit das Anzünden des Feuers versagt hatte, wurde am Samstagabend das Johannisfeuer von Pfarrer Jürgen Josef Eckl gesegnet und im Anschluss entzündet. Zum Patrozinium des Johanniskapelle in Peigen wurde gemeinsam ein Gottesdienst unter freiem Himmel gefeiert. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst zum Patrozinium vom Peigener Chor unter der Leitung von Rudi Scharl.

Pfarrer Jürgen Josef Eckl hieß die Gläubigen „vor der großartigen Kulisse von Gottes Schöpfung“ willkommen. Ein strahlend blauer Himmel prangte über der kleinen Kapelle im Herzen von Peigen, die Johannes dem Täufer geweiht ist. Am 24. Juni wurde das Hochfest seiner Geburt gefeiert. „Die Kerngeschichte des heutigen Evangeliums beginnt mit einer großen Bitte“, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl bei der Predigt. Das Evangelium nach Markus erzählte von der Auferweckung der Tochter des Jaïrus. Ein Vater bat um das Leben seines todkranken Kindes. „Wie viele solcher Bitten wird er im Laufe seines öffentlichen Wirkens wohl gehört haben?“, fragte er. „Wie viele solche Bitten wird er erhört haben?“ Darin bestehe auch die frohe Botschaft: Jesus nimmt sich der Menschen an. „Schicksalsschläge wie jenes, von dem uns das Evangelium berichtet, gibt es noch heute.“ Meist kommen diese unerwartet: eine Krankheit, die einen trifft, der Tod eines nahen Angehörigen, der ohnmächtig macht. „Ich denke auch an die Verwundungen unserer Seele, die zustande kommen etwa durch eine Trennung, durch den Verlust des Arbeitsplatzes, durch Armut und Einsamkeit, auch psychische Erkrankungen, die ohne greifbar zu sein, einen einengen.“ Es gebe Ärzte, Therapeuthen und Beratungsstellen, die helfen, und dennoch werde Jesus noch von vielen Menschen um Heilung gebeten. „Auch dort, wo die Medizin unglaubliche Fortschritte gemacht hat, flehen Menschen um Heilung für sich und andere“, sagte er und fuhr fort: „Ich glaube, das ist in uns Menschen grundgelegt, das wir wissen und spüren, gesund und heil werden kann der Mensch nur, wenn das Bemühen der Menschen und das Werk Gottes zusammen kommen.“ Es mache Sinn für und mit Kranken zu beten. Er persönlich würde sich wünschen, dass das Sakrament der Krankensalbung wieder als Stärkung für den Kranken angenommen wird. Zu unrecht sei das Sakrament der Krankensalbung an das Lebensende gedrängt worden.

Im Anschluss begrüßte Helmut Lau, Vorsitzender der Peigener Dorfgemeinschaft, die Gäste, die es sich in der Grünanlage vor dem Dorfstadl gemütlich gemacht hatten. Während die Gäste den angenehmen Abend und die Schmankerl vom Grill genossen wurden Lose verkauft. Bei der Verlosung wurde als Hauptpreis der Maibaum ausgerichtet, der jedoch – nachdem er von der Dorfgemeinschaft zurück gekauft wurde – versteigert wurde. Den Zuschlag für den von Bürgermeister Josef Hopfensperger gespendeten Baum erhielt Pfarrer Eckl. Im Anschluss wurde das Johannisfeuer entzündet, das noch bei der zunehmend abkühlenden Nacht die Gäste wärmte.

(Bericht/Fotos: Melis)

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