Pfarrvikar Peter verabschiedet

„Jesus war ein Wanderer“, sagte Pfarrvikar Dr. Peter Chettaniyil bei seinen Verabschiedungen, „auch für mich ist die Zeit gekommen, mich wieder auf den Weg zu machen.“ Nach drei Jahren in der Pfarreiengemeinschaft Pilsting/Großköllnbach führt sein Weg ihn am morgigen 1. September in die Pfarreiengemeinschaft Geiselhöring, Hainsbach/Haindling und Sallach mit Wohnsitz in Hainsbach/Haindling im Dekanat Straubing-Bogen. „Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, kann ich sagen, es war eine schöne Station auf meiner Wanderschaft.“ Kirchenverwaltungen, Ministranten, Pfarrgemeinderäte mit Vereinen und Verbänden sowie den Gläubigen aus den verschiedenen Pfarreien verabschiedeten sich jeweils nach den Gottesdiensten bei Stehempfängen, viele mit kleinen Geschenken in den Händen.

„Das priesterliche Leben ist immer wie eine Reise; da gibt es schöne Täler, da gibt es hohe Berge“, sagte er zu den Kirchenbesuchern. „Aber der Priester kann das nicht immer genießen.“ Im kommenden Jahr feiert er sein 30.-jähriges Priesterjubiläum, in fünf „Tälern“ hat er Station gemacht. „Wenn ich auf meine vergangenen Stationen zurückblicke, so hat mir Gott in jeder der Stationen neue Erfahrungen geschenkt“, sagte der 57-jährige Priester. 1966 in Kerala geboren absolvierte er 1982 bis 1994 das Studium und die Priesterausbildung. Nach der Priesterweihe führte der Weg von Pfarrer Peter aus Kerala im Südwesten Indiens in die Missionsdiözese Ujjain in Zentralindien. 2012 war er von seinem Bischof nach Deutschland geschickt worden, wobei Grafenwiesen seine erste Station, sein erste „Tal“ war. Im September 2020 kam er in die Pfarreiengemeinschaft Pilsting/Großköllnbach und feierte mit den Gläubigen Gottesdienste, spendete Sakramente, verabschiedete verstorbene Pfarrangehörige und besuchte Kranke mit der Kommunion. „Das Erste, was du in unserer Pfarreiengemeinschaft miterlebt hast – das war gar nicht so viel, denn es war die Zeit der Pandemie, mitten im Lockdown“, sagte Dekan Jürgen Josef Eckl zu ihm. Es sei in dieser Zeit schwer gewesen anzukommen, in die Seelsorge zu finden und anzukommen. „Aber auch unter schwierigen Bedingungen hast du mich in der Seelsorge, bei der Feier der Sakramente und der Eucharistie unterstützt.“ Persönlich und im Namen der Pfarreiengemeinschaft dankte er dem Pfarrvikar. „Viele Menschen haben dich ins Herz geschlossen mit deiner offenen, deiner persönlichen und gütigen Art“, sagte er, „ich danke dir für dein segensreiches Wirken hier.“ Es gehöre zu ihrem priesterlichen Leben dazu die Orte, in denen sie wirken, nicht als „Heimat“ nennen können; „so schmerzlich das manchmal auch ist“, sagte er, „es gehört als Verkünder des Evangeliums dazu immer wieder aufzubrechen, die Zelte abzubrechen. Der Weinberg des Herrn, in den er uns gesandt hat, das ist die Welt.“ Das sei ihre Lebensaufgabe als Priester. Als Zeichen des Dankes überreichte er eine Stola mit den vier Evangelisten und einen Obolus für seine Mission.

„Es gibt zahlreiche liebevolle Menschen, denen ich für ihre Hilfe, Unterstützung und für ihr Gebet zu danken haben“, unterstrich Pfarrvikar Dr. Peter Chettaniyil, „Danke für eure Herzlichkeit, Freundlichkeit, Offenheit und die gute Zusammenarbeit.“ Er danke in erster Linie Jesus Christus, der ihn in seinen Dienst berufen und sein ganzes Leben begleitet hat. „Ich glaube, dass ich wegen seiner Gnade und Barmherzigkeit meine Tätigkeit als Seelsorger hier in der Pfarreiengemeinschaft ausüben darf.“ Sein persönlicher Dank galt Dekan Jürgen Josef Eckl, aber auch den Kirchenpflegern und Mitgliedern der Kirchenverwaltungen und des Pfarrgemeinderates sowie allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, Ministranten, Chören und Organisten. Auch den Pfarrangehörigen sprach er seinen herzlichen Dank aus. „Sie haben mich gut aufgenommen und durch ihr liebevolles Verständnis und ihr Mitgefühl habe ich mich sehr wohl gefühlt“, sagte er, „Ich sage Ihnen ‚Vergelts Gott‘ für alles, was ich mit ihnen erleben durfte, besonders für ihre nette Gemeinschaft und Freundlichkeit.“ Er dufte viel lernen, unterstrich er, vieles werde ihm auf seinem Weg als Seelsorger und Priester eine Hilfe sein. „Ich habe mit und bei euch eine wunderbare Zeit erlebt und dafür danke ich euch von ganzem Herzen.“

(Fotos und Text: S. Melis)