Pfingsten unter freiem Himmel

 

Über die Bierbänke, die aufgestellt vor dem TSV-Vereinsheims standen, ließen einige Pilstinger sehnsüchtig den Blick in Richtung Festzelt-Platz streifen. Seit Freitag hätte eigentlich das Pfingstfest laufen sollen, doch Corona macht allen Festen bundesweit einen Strich durch die Rechnung. „Auch in normalen Zeiten hätten wir uns heute hier versammelt, um erstmals im Festzelt einen Pfingstgottesdienst zu feiern“, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl.

Zumindest das konnte von Pfarrer Jürgen Josef Eckl in Kooperation mit dem TSV Pilsting umgesetzt werden, wenn auch nur im kleinen Rahmen vor dem neuen Vereinsheim. Der klare blaue Himmel und der ungetrübte Sonnenschein am Pfingstmontag war wie geschaffen für den Gottesdienst unter freiem Firmament in Sichtweite des Kirchenturms der Pfarrkirche. Aus allen Gemeindeteilen Pilstings waren dazu Gottesdienstteilnehmer gekommen, unter den Gästen auch die ‘Stammbesetzung’ des Pfingstvolksfestes: die Festwirtsfamilie Limbrunner, Heli und Prof. Werner Sturm von der Brauerei Krieger, Bürgermeister a.D. Josef Hopfensperger und der stellvertretende Bürgermeister Hans Weichselgartner.

Vor der Terrasse des neuen TSV-Vereinsheims waren Bänke für Familien und einzelne Stühle aufgestellt, einige Teilnehmer blieben lieber im Sonnenschein stehen und viele Gottesdienstbesucher zogen es vor aus dem Auto aus mitzufeiern. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Motoko Matsuno umrahmt. Zum Pfingstfest feiert die katholische Kirche die Sendung des Heiligen Geistes. „Der Heilige Geist hat den Anfang der Kirche gewirkt“, sagte Pfarrer Jürgen Josef Eckl.

„Kirche bedeutet ja in ihrem Wortursprung nach nichts anderes als Gemeinschaft.“ Die Jünger kamen aus verschiedenen sozialen Umfeldern, sie waren vollkommen unterschiedliche Charaktere. „Da waren die bodenständigen Fischer wie Simon Petrus, die ihr Auskommen täglich durch die harte Arbeit ihrer Hände erwirtschafteten“, sagte er. „Da gab es aber auch Matthäus, der als Steuereinnehmer gebildet war, lesen und schreiben konnte.“ Auch in Glaubensfragen seien die Apostel „nicht immer grün“ gewesen. „Der Heilige Geist wirkt zuerst die Einheit im Glauben“, sagte er. Paulus schreibt darüber an die Gemeinde in Ephesus und gibt auch einen Rat, wie dieses Band der Einheit untereinander geflochten und gewahrt werden kann. „Seid demütig, friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe“, schrieb Paulus, „führt ein Leben, das des Rufes würdig ist, der an euch erging.“

 

Fotos/Bericht: S. Melis

 

 

 

 

 

 

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