Am Hochfest der Gottesmutter Maria haben sich die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Pilsting/Großköllnbach mit den Benefizien Ganacker und Parnkofen ab Pfarrheim zu einem Bittgang zur „Mutter Gottes im Moos“ aufgemacht. Unter anderem hatten sich die katholischen Vereine der Pfarreiengemeinschaft, die KSK und die Reservisten dem Zug durch Pilsting bis hinaus an die B20 angeschlossen.

Vor Ort zelebrierte Dekan Jürgen Josef Eckl den Gottesdienst, musikalisch umrahmt von Organist Thomas Eiserle. „Welche Bedeutung Maria für Bayern hat, fasste Kardinal Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., nach seiner Weihe zum Erzbischof von München und Freising 1977 in einem Gebet an der Mariensäule in die Worte“, sagte Dekan Eckl und zitierte: „Die Wege unseres Landes kommen von dir und gehen durch dich zu ihm, der der Weg selber ist.

Wir sollten uns allezeit das Wort Mariens zu Herzen nehmen, das sie heute im Evangelium bei der Erzählung von der Hochzeit zu Kana, spricht: ‚Was er euch sagt, das tut‘.“ Hochzeit von Kana in der heutigen Zeit Beim Lesen des Evangeliums, um die Hochzeit von Kana, sei ihm unweigerlich der Gedanke gekommen, ob die Hochzeit zu Kana nicht auch auf unsere Zeit hin zu lesen ist: „Ob sie nicht ein Bild für die Kirche unserer Tage – auch in Bayern – ist“, sagte er, „droht uns als Kirche nicht auch der Wein auszugehen? In einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Festtafel des Glaubens verlassen, in der der Glaube des Einzelnen schwindet, in der keine Rücksicht mehr auf die Kirche, auf Traditionen und das geistliche Leben genommen wird.“

Er wundere sich, wie schnell Einzelpersonen, aber auch traditionelle Vereine dabei seien, den Verfall christlicher Werte und den vermeintlichen Niedergang des christlichen Abendlandes zu beklagen. „Dann aber selbst nicht davor zurückschrecken, etwa den christlichen Sonntag auszuhöhlen“, unterstrich er, „muss man Sonntagvormittags, zu der Zeit, die dem Gottesdienst, der Versammlung der Glaubenden, oder vielleicht sogar traditionellen Wallfahrten gewidmet ist, unbedingt Vereinsveranstaltungen ansetzen, oder könnte man das vielleicht auch ein, zwei Stunden verschieben? Auch daraus spricht, wessen Geistes Kind ich bin, ob ich die Traditionen und Werte unserer bayerischen Heimat, die zutiefst vom katholischen Glauben geprägt sind, achte oder selbst dazu beitrage, sie schleichend zu erodieren.“

Maria verweise auf ihren Sohn, denn nur mit Blick auf ihn könne man die Krüge des Glaubens wieder füllen. „Die Marienstatue auf dem Münchner Marienplatz trägt den Gottessohn auf dem Arm. Er zitierte Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch in seiner bayrischen Heimat am 9. September 2006 vor der Mariensäule „Unsere Vorfahren haben dir, Maria, Krone und Zepter, die damaligen Symbole der Herrschaft über das Land, gegeben, weil sie wussten, dass dann die Macht und die Herrschaft in den rechten Händen ist – in den Händen der Mutter.“ Mit Maria: „Gott mit dir, du Land der Bayern“ Und der Dekan betete weiter: „Du trägst Jesus auf deinen Armen, das segnende Kind, das doch der Herr der Welt ist. So bist du, den Segnenden tragend, selbst zum Segen geworden.“ Dem anschließend schloss er: „Bitten wir Maria heute, dass sie immer mit uns geht und sich an unsere Seite stellt, damit wir zu keiner Zeit müde werden, Christus nachzufolgen und ihn – ob gelegen oder ungelegen – in Treue und Wahrheit zu verkünden. Mit Maria rufen wir: Gott mit dir, du Land der Bayern.“

Text und Bilder: S. Melis