Am Samstag zur Christmette sind die Gläubigen wieder in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt geströmt, um miteinander die Christmette zu feiern – nach zwei Jahren wieder ohne Einschränkungen und Abstandsgeboten. Der Gemischte Chor unter der Leitung von Willi Gabler umrahmte die feierliche Messe musikalisch.

„Wir sind an diesem Abend an unserem Ziel angekommen, zu dem wir uns vor vier Wochen aufgemacht haben: uns vorzubereiten auf die Feier der Geburt Jesu Christi“, sagte Dekan Jürgen Josef Eckl. „Viele von uns sind heute wahrscheinlich voller Freude in die Christmette gekommen, andere vielleicht mit ihren Unsicherheiten und Sorgen, manche sogar mit Demut, weil sie jemand gehen haben lassen müssen, den sie vermissen.“ Gott komme jedoch auf alle zu, betonte er, er möchte Kraft und Hoffnung schenken. Nach der gesungenen Ankündigung der Geburt Jesu, die mit dem Martyrologium Romanum den feierlichen Charakter des Heiligen Abends bestärkten, zog der Dekan mit den Ministranten in die von sanftem Licht erhellte Kirche ein. Er legte das Jesus-Kind in die von Blumen umgebene Krippe vor dem Altar und segnete die aus Holz geschnitzten Figuren. In seiner Predigt sprach Jürgen Josef Eckl über die Sehnsucht nach Gott. „Da gibt es eine Dunkelheit in uns allen, die von Licht erfüllt werden will. Eine tiefe, ungestillte Sehnsucht, die über uns hinaus geht.“

Das große Problem der Menschen sei, dass sie meinen, diese Sehnsucht könne man mit „Dingen dieser Welt“ stillen. „Wir versuchen uns mit Besitz, indem wir uns ‚etwas Gutes tun‘, Licht an uns heran und in uns hineinzuziehen, um die Dunkelheit etwas zu erleuchten.“ Doch man stelle fest: Das tiefste Innerste ist Dunkel geblieben und die Sehnsucht ist immer noch da. „Spätestens wenn man bei der Bibel angelangt ist wird klar: manche Lichter kann ich nicht selber anzünden. Und dann wird aus Sehnsucht schließlich schnell der Schmerz.“ Davon spreche der Jesaja: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein helles Licht auf – mit anderen Worten: es ist Weihnachten.“ Gegen dieses Licht komme die Dunkelheit in den Herzen nicht mehr an.

(Text und Fotos: S. Melis)